Ende Januar startete das neue Stück vom Schauspielerinnen-Duo “hashtagmonike“. Unsere Eule Eva war da, um ihrer Familie zu erzählen, dass sie sich natürlich mit Kultur auseinandersetzt, aber auch um euch hier zu erzählen wie das neue Stück so ist und ob es sich lohnt dahin zu gehen.

 Frauen, die keine Lust auf Kirche, Küche, Kinder haben, sind noch lange  keine Zauberwesen. Aber die Vorstellung von widerspenstigen weiblichen  Kreaturen, die in ferner Vergangenheit bei Vollmond auf Berggipfeln  tanzten, Kinder verspeisten und auf Scheiterhaufen brannten, birgt bis  heute Stoff für Gruselgeschichten aller Art: Hexenfiguren durchziehen  Märchenerzählungen, Fernsehserien, Theaterstücke und Freizeitparks.
Aber  wovon reden wir eigentlich, wenn wir von Hexen reden? In der  beginnenden Neuzeit steht »Hexe« vor allem dafür, dass man seine  Nachbarin in die Folterkammer und auf den Scheiterhaufen bringen konnte,  weil sie einen nicht heiraten wollte. Die Behauptung von Frauen mit  magischen Kräften hieß zum einen, dass man einen Sündenbock für alles  hatte, was man sich nicht erklären konnte oder wollte. Und zum anderen,  dass Gewaltphantasien einen Körper gefunden hatten, an dem sie  durchexerziert werden konnten. Margaret Atwood hat einmal gesagt:  »Männer haben Angst, dass Frauen sie auslachen. Frauen haben Angst, dass  Männer sie umbringen.« Und die immer neuen Versuche von Männern, ihre  Macht zu sichern, könnten tatsächlich lächerlich sein – wenn sie für  Frauen nicht so tödlich wären.
In »Witch Bitch« entdecken  hashtagmonike ihre Lust an Beschwörungstänzen, satanischen Ritualen und  dem Übersinnlichen. Und stolpern dabei immer wieder über Klischees von  Weiblichkeit, die mal 1000 Jahre, mal wenige Wochen alt sind. Denn es  gibt keine Witches, Bitches. Oder doch? 
Text und Bild: theaterhaus-jena.de