Die CD der Woche: DMA´s – The Glow

Mit “The Glow” liefern die DMA´s ein taufrisches Brit-Pop Album. Die Band um Frontsänger Tommy O’Dell befindet sich in ihrem dritten Album in der Selbstfindung. Zwischen dem Punk-Rock vorheriger Alben und neuen Club-Beats loten die DMA´s ihre musikalische Zukunft aus. Mit “The Glow” erhalten gestandene Pop-Fans genug Stoff, um sich auf die nächste Konzerttour der Australier einzustimmen.

Brit-Pop vom anderen Ende des Planeten. Die DMA´s melden sich mit pandemiebedingter Verspätung zurück und liefern – The Glow – ihr drittes Studioalbum ab. Die Australier wagen einen großen Schritt in die Welt und das merkt man Ihrer Platte an. Mit einem Mix aus rhythmischen Balladen und Pop a la Oasis erfinden die DMA´s das Rad nicht neu, keine Frage. Trotzdem schafft es Frontmann Thomas O´Dell zusammen mit seinen zwei Bandkollegen die Vergangenheit und Zukunft der Band musikalisch zu vereinen. Ein breiter Spagat zwischen Club Beats auf der einen und Akustik-Gitarre auf der anderen Seite. Die neuen elektronischen Einflüsse, die Produzent Stuart Price zu verdanken sind, eröffnen den DMA´s ein ungeahntes Potential.

Die DMA´s setzen auf ein breites Publikum. Der hymnische Start des Albums bietet genug Stoff, um Fans auf Indie-Festivals das Leben zu versüßen. Zwischen All dem Groove und Rave verleihen Tracks wie „Learning Alive“ dem Album melancholische Tiefe.

Mit Stuart Price als herausragenden Produzenten gewinnt die Band an Flexibilität. Mit basslastigeren, glatt-produzierten Songs wie „Hello Girlfriend“ und der Titelsingle „the Glow“ hat man sich von selfmade Punk-roots verabschiedet.

Die Texte sind keine lyrischen Meisterwerke, aber ein deutlicher Schritt in die Richtung. Es sind Tiefe Ängste und der Wille sich selbst zu finden kombiniert mit optimistischen Blicken in die Zukunft, die dem Album Charakter verleihen. Diese Art von Songs, die man an einem guten Morgen in den Duschkopf trellert. Gerade mit der schon vorab releasten Single „Silver“ läuten die DMA´s mächtig an der Ohrwurmgllocke.

The Glow macht deutlich, vor welchem Dilemma die DMA´s stehen. Johnny Took erklärt das Problem in der Kronenzeitung so: „In meiner Brust stecken zwei Herzen. Das eine will ein auf Punk basiertes Gitarren- und Bass-Album schreiben, das andere gerne tiefer in die Elektronik eintauchen. Wir werden sehen, was auf lange Frist gesehen gewinnt.“ Für das australische Trio gehören die reinen Pop Alben der Vergangenheit an. Was das für Ihre Zukunft bedeutet, bleibt offen. Ihr nun drittes und bisher professionellstes Album The Glow zeigt, dass die DMA´s noch auf der Suche nach Ihrem eigenen, unverwechselbaren Stil sind.

DMA’s mit The Glow – Die Campusradio Jena CD der Woche.