Das Reeperbahn Festival lockt jährlich Musikfans und Szenekenner aus ganz Europa nach Hamburg. Mit über 400 Veranstaltungen in mehr als 70 Spielstätten braucht das Festival den Vergleich mit dem legendären SXSW schon lange nicht mehr zu scheuen. Auch dieses Jahr wird das musikalische Programm bestimmt von vielen aufstrebenden Künstlern die gerade dabei sind die großen Bühnen der Welt zu erobern. Steffen ist für das Campusradio Jena vor Ort und wird in Hamburg die Trends von morgen entdecken. Hier könnt ihr euch auf dem Laufenden halten, auch wenn ihr nicht beim Reeperbahn Festival sein könnt.
Die Einstimmung auf das Reeperbahn Festival wurde einem sehr leicht gemacht. Mit Soundcloud-Playlist, Youtube-Playlist und verschiedenen Spotify-Playlisten konnte man sich in alle unbekannten Bands ausgiebig reinhören. Praktischerweise kann man sich Online dann auch gleich seinen ganz persönlichen Timetable zusammenstellen.
Das Reeperbahn Festival ist viel mehr als Musik:
Hinter dem Stichworten ARTS & TRENDS verbergen sich mehr als 50 Programmpunkte aus den Genres Film, Literatur, Urban Art, Ausstellung/Bildende Kunst, Interactive Arts, Digital Arts sowie Infotainment- und Musik-Touren. Alles was der Kiez an Kulturellem zu bieten hat.
Mit CAMPUS & TRADE ist der Branchen-Teil des Festivals gemeint. Unter die Musikfans und Besucher mischen sich 2.800 Professionals aus 35 Nationen, die im Rahmen des Reeperbahn Festivals an Konferenzen, Showcases, Meetings und Presentations teilnehmen und dieses sagenumwobene Networking betreiben.
Hier trifft sich die Branche und macht sich Gedanken über die Abläufe im Hintergrund.
Die Musik steht natürlich trotzdem im Mittelpunkt:
In diesem Jahr kann man beim Reeperbahn Festival wieder die ganze musikalische Bandbreite erleben. Über 300 internationale Newcomer aus den Sparten Indie, Pop, Rock, Folk, Singer-Songwriter, Electro, Hip Hop, Soul, Jazz und Neo-Classic in außergewöhnlichen Spielstätten rund um die Reeperbahn. Ein altes Krimitheater, das Clubheim vom FC St. Pauli, eine Sparkassen Filiale, ein Schiff oder die St. Pauli Kirche – oft ist die Location der Star.
Campusradio Jena beim Reeperbahn Festival:
Jeden Morgen bekommt ihr die Tipps für den Abend. Welche Bands sollte man unbedingt sehen, was könnte sich lohnen und wo sollte man weitergehen? Dazu den Nachbericht vom Vortag. Welcher Künstler startet bald durch, welche Bands haben die Bühnen eingerissen und wo konnte man am besten tanzen und mitsingen? Zudem Fotos, Interviews und alle Infos die es sonst noch gibt.
Was das Reeperbahn Festival zu bieten hat, könnt ihr euch auch hier im Vorbericht anhören:
Vorbericht:
Der Mittwoch ist der “geschenkte Tag”. Für alle Besucher mit 3-Tagesticket bekommt das Reeperbahn Festival in diesem Jahr noch einen Tag dazu. Und der erste Tag hat es gleich in sich. Am Mittwoch Abend spielen zum Beispiel mehrere Bands, die wir euch beim Campusradio schon als CD der Woche vorgestellt haben: Abby; Me And My Drummer; Fuck Art, Let’s Dance; Hundreds; Talking To Turtles; Elektrik Kezy Mezy.
Der Schwerpunkt am ersten Tag liegt also klar auf Newcomern aus Deutschland, die sich vom Sound her auch international einen Namen machen wollen.
Dazu weitere interessante Künstler wie David Lemaitre. Ursprünglich stammt der Electro-Pop Künstler aus Bolivien, ging dann für ein Tontechnik-Studium nach Dortmund und wohnt mittlerweile seit geraumer Zeit in Berlin. Seine Songs sind einfühlsam und treibend. Auf jeden Fall sehenswert, ab 20:30 Uhr im Imperial Theater:
Um 21:40Uhr werden Chuckamuck im Molotow die Sau rauslassen und den Punk wieder zum Leben erwecken werden. Trotz ihres fast kindlichen Alters haben sie bereits ihr zweites Album veröffentlicht und wissen genau, wie sie die Fans live mitreißen können.
Das Reeperbahn Festival versucht also mit Vollgas durchzustarten und geizt am ersten Tag nicht mit Höhepunkten.
Hier ein paar musikalische Eindrück, die euch gleich zu Beginn des Reeperbahn Festivals geboten werden:
Nachbericht:
Regen und eisiger Wind begrüßte die Besucher vom Reeperbahn Festival am ersten Abend und machte das Warten in den leider sehr langen Schlangen vor den Clubs zusätzlich unangenehm. Da half auch die Ansage nicht, dass die oder die Band an einem anderen Abend nochmal spielen würde.
Über einen geschenkten Tag sollte man sich nicht beschweren, aber da nur wenige Clubs am Mittwoch bereits ihre Pforten öffneten, war es teilweise unmöglich überhaupt eine Band zu sehen.
Dennoch, wenn man es in einen Club geschafft hatte, war das Warten vergessen und die Stimmung sofort großartig. Ein Pfeffi-ausschenkendes Alien bei Chuckamuck im Molotow und die wummernden Bässe bei D E N A in der Prinzenbar entschädigten für die Wartezeit im Regen. Falls das Festival in Zukunft über vier Tage gehen soll, müssen die Macher für mehr Kapazitäten sorgen.
Vorbericht:
In den letzten Jahren war der Donnerstag der erste Tag des Festivals und teilweise etwas dünner besetzt. In diesem Jahr gibt es aber gleich mehrere Kracher. Meine persönlichen Highlights des Abends werden vermutlich The Boxer Rebellion und Cayucas sein. Die großen Namen James Blunt, Kate Nash, Shout Out Louds und Überraschungsgast Casper werde ich eher meiden. Ich habe mir in meinem Programm bewusst große Lücken gelassen, um mich vom Flair des Club Festivals treiben zu lassen. Mein Ziel: neue Künstler entdecken, in unterschiedliche Genres reinhören und kommen und gehen zu können wie es einem passt, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen.
Heute werden auch verschiedene Showcases stattfinden, bei denen Bands von bestimmten Labels oder aus bestimmten Ländern vorgestellt werden. Auf dem Programm für heute stehen Bands aus Italien und Polen. Bisher nicht die klassischen Länder der Indiemusik, aber deshalb bestimmt um so interessanter. Also meine Empfehlung für den Abend: treiben lassen und auf Entdeckungstour gehen, man kann eigentlich nichts falsch machen, denn das Booking beim Reeperbahn Festival ist herausragend.
Hier ein paar Inspirationen für den Abend:
[Bis zum Ende des Festivals werden wir euch hier ständig auf dem Laufenden halten]