Die CD der Woche: Tame Impala – The Slow Rush

Tame Impala bedeutet so viel wie zahme Schwarzfersenantilope. Dahinter verbirgt sich jedoch nicht eine Art Safari-Programm, sondern ein Psychedelic Rock-Projekt unter der Leitung von Kevin Parker. Die australische Band bringt pünktlich zum Valentinstag ihr neues Album „The Slow Rush“ raus. Die 12 Albumtracks wurden von Parker höchstpersönlich aufgenommen, produziert und gemischt.

Laut Kevin Parker lässt sich das Album als eine Art Experimental-Easy-Listening beschreiben. Das lässt sich nur bestätigen, denn man wird förmlich durch das Album getragen, sobald man das erste Lied anspielt. Es fühlt sich an, als wäre man dabei von einer Wolke, die aus einer Mischung aus Soul, Psychedelischen Siebzigern und Funk besteht, umhüllt.

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Im Mittelpunkt von „The Slow Rush“ steht, wie der Titel bereits verrät, die Zeit. Auch im Albumcover wird das Hauptthema deutlich. Zu sehen ist ein fast vollständig von Sand gefülltes Zimmer das symbolisch aufzeigt, wie die gesamte Menschheitsgeschichte in einem Wimpernschlag von ihrer Umwelt fast verschluckt werden kann. Parker blickt mit den Liedern zurück auf sein Leben. Eines dieser Lieder ist zum Beispiel der Spätdisco-Track „Lost In Yesterday“. Textlich beschreibt Parker darin den Verzerrungseffekt von Zeit. Er zeigt auf wie selbst die schlechtesten Erlebnisse einen rosaroten Anstrich bekommen können, wenn sie nur lange genug aus dem Rückspiegel der Erinnerung betrachtet werden.

Zwischen dem letzten Album „Currents“ und „The Slow Rush“ liegen fünf Jahre. Kevin Parker legte zwischenzeitlich eine Pause ein als sein Vater gestorben ist. Für ihn hat er die Ballade „Posthumuos Forgiveness“ geschrieben. In dem Lied thematisiert er ihr schwierige Verhältnis.

Mit „The Slow Rush“ veröffentlichen Tame Impala ein sehr persönliches Album, das jedoch eine Leichtigkeit durch die psychedelischen Elemente, die es durchziehen, erhält. Das Thema Zeit betrifft uns alle und wer sich mehr damit auseinander setzen möchte, kann sich mal die Zeit nehmen und in das Album rein hören.