Die CD der Woche: Odd Couple – Universum Duo

Mit gewohnter Lässigkeit und einer ordentlichen Portion Selbstironie kommen Odd Couple mit ihrem neuen Album “Universum Duo” daher. Schon das Album Cover lässt auf diese Lebenshaltung, die das gesamte Album durchzieht, vermuten und hätte nicht passender sein können. Es zeigt das Berliner Duo, wie es mit übertriebender Coolnes in die Kamera schaut, an ihren Jacken aber zwei putzige Blümchen tragen, die auf den ersten Blick erstmal gar nicht ins Bild passen, nach dem Hören des Albums aber Sinn ergeben.

Ihr Letztes Album “Yada Yada” erschien 2018 und kombiniert, wie auch das neue Album, eine Vielzahl an Genres wie Garage Rock, Krautrock und Psychedelic Rock. Die Tracks variieren zwischen träge und heavy wie in dem Lied “Wand”, können aber auch flott melodiös wie bei “Dübelmann” sein. Die stark verzerrten Gitarrenriffs, die an die vorangegangenen Alben erinnern, beginnen schon bei dem Opener “10 Bier bitte” und ziehen sich durch das gesamte Album. Vor allem aber das Lied “Wand” sollte Fans des früheren Garage-lastigeren Sounds erfreuen, da dieser vor allem mit einer eingängigen Gitarren-Melodie und einem heavy Sound glänzen. Insgesamt hat sich Odd Couples Klang aber auch verändert. Es werden in ihrem neuen Album viel häufiger verspielte Synthesizer verwendet, die einen an der ein oder anderen Stelle zum schmunzeln bringen.

Bildquelle: Pressematerial

Der Text von “Dübelmann” macht einen gelungenen Spagat zwischen Dadaismus und Bedeutungshaftigkeit. Er ironisch und abstrakt, gleichzeitig aber auf dem Boden geblieben, indem er die sinnvollen und auch weniger sinnvollen Gedanken, die ein Mensch so hat, zeigt. Auch die mit viel Witz gesprochenen Parts die in “Dübelmann” oder auch “Geld” vorkommen sind ein nettes kleines Easter Egg für Super-Fans der Band. Der letzte Track “Raumspace” überrascht mit einem für die Band ungewohnt soften und spacigen Klang und kann als kleine Anspielung auf den aktuellen Bedroom-Pop Trend in der Indie-Musikszene gesehen werden.

Insgesamt gelingt es dem Produzenten O.P.A.L. den rohen Live-Sound von Odd Couple studiotauglich zu machen und auch die Musikvideos lassen sich sehen, da sie den lässigen und ironischen Spirit des Albums perfekt einfangen.