Die CD der Woche: Afrob – “König ohne Land”

Wenn Afrob ein neues Album produziert, darf man zurecht alles erwarten. Er lässt sich nicht beschränken und geht jeden Weg. Das gilt auch für das neue Album „König ohne Land“. Die neue Platte stellt die Vielfalt des Godfather of Deutschem Rap erneut unter Beweis.

Seit 25 Jahren ist Afrob im HipHop-Game dabei. 1994 startete seine Rap-Karriere als Feature-Artist für befreundete Crews. Heute ist er zum einen der letzte seiner Art und der erste, der voran in eine neue Richtung geht. Er repräsentiert HipHop immer noch wie am ersten Tag. Afrob kennt die Geschichte des Games und ist immer offen für neue Sounds. Und genau so ist auch die neue Platte. Afrob versteht, was er macht, als kreatives Handwerk, und weil er alles kann, macht er auch alles. „Aber bitte nicht in Schönheit sterben“, ist das Motto, „das Rohe darf nicht verloren gehen.“

Von der Ansage im Intro bis zum letzten Gospel im Schlussstück rundet das Album „König ohne Land“  sich musikalisch wie textlich. „Das Album ist extrem, weil ich so hart starte und am Ende weich lande. Für den Anfang wollte ich keine Softbeats, sondern nur das harte Zeug“, erzählt Afrob die Entstehungsgeschichte. Einen schönen Spannungsbogen zu schlagen, die Stimmung immer wieder zu ändern und die Zuhörer:innen mitzunehmen. Es ist wie Afrob selbst: soulig, dreckig, meinungsstark und tolerant, engagiert und relaxt, ernst und komisch, zurückgelehnt und aktiv. Alles zu seiner Zeit. Die Platte ist ein Statement zum Zustand der Welt und zu den Abgründen im Business wie auch ein Blick ins Innere. Sie ist so vielfältig wie HipHop selbst.

Afrob mit „König ohne Land“, die Campusradio Jena CD der Woche.