Die CD der Woche: Juse Ju – JuNi

Nach dem Doppelalbum Millennium ist jetzt frisch die neue Platte JuNi von Juse Ju erschienen. Der Rapper, Journalist, Redakteur und Autor verdankt sein sechstes Album der Pandemie, die ihm einiges an Themen geliefert und dem Longplayer einen düsteren und pessimistischen Beigeschmack verliehen hat.

Juse Ju, bürgerlich Justus Hütter, wuchs erst in Kirchheim unter Teck und später in Yokohama, Japan auf. Als Student in München widmete er sich der Soziologie, Theaterwissenschaft und Japanologie und zuletzt in Potsdam dem Journalismus. Währenddessen beschäftigte er sich mit seiner Musik und nahm an diversen Freestyle-Jams teil, wie etwa dem Stuttgarter Freestyle-Turnier Royal Rumble. Durch seinen Sieg im Jahr 2004, erregte er sogar die Aufmerksamkeit des Nürnberger Musiklabels Highproductions. 2005 veröffentlichte er schon seine erste EP Der Ego, vier Jahre später folgte der Release seines ersten Albums Yo! HipHop hat mein Leben zerstört.

Mit seiner Musik verbindet Juse Ju verschiedene kulturelle Einflüsse mit persönlichen Geschichten und introspektiven Einblicken. So thematisierte er in seinem vierten Album Shibuya Crossing seine Jugendzeit und Erfahrungen in Tokio. Die neue LP JuNi, deren Name von einem seiner Hörer*innen vorgeschlagen wurde, ist ein Projekt, das sich seit über einem Jahr zieht. Der in Berlin lebende Rapper veröffentlicht schon seit Oktober letzten Jahres monatlich einen Track, weshalb er diese Aktion als „Jeden-Monat-Ein-Song-Projekt“ taufte.

Mit JuNi hat Juse Ju ein vielseitiges Album geschaffen, in dem einerseits düstere Texte über die eigene Psyche mit ohrwurmbringenden Beats verbunden werden, aber auch andererseits eine Rede von Greta Thunberg als Sample in einem Track verwendet wird. Clevere Lyrics, catchy Beats und spannende Grooves – damit überzeugt Juse Ju auf ganzer Linie. JuNi von Juse Ju, die Campusradio Jena CD der Woche.