Die CD der Woche: A Broken Silence – Unplugged

Seit über 10 Jahren liefern A Broken Silence kantige Gitarrenriffs, nachdenkliche Raplines und ohrwurmverdächtige Hooks in einer Mischung aus Metal, Alternativ-Rock und Hip Hop. Nun lässt die australische Band ihre letzten vier Alben Revue passieren…

und verleiht zehn ihrer besten Songs einen neuen Sound. “Unplugged” heißt das aktuelle Album und wie der Titel vermuten lässt, wartet die Best-of-Compilation mit taufrischen, ausgeklügelten Akustikversionen auf.

Gegen Ende der 2000er Jahre wurde die Band von John “Torcha” Chmielewski, Daniel “Cactus” Bartulovich und Brendon Costello gegründet. Im Laufe der Zeit haben die Jungs aus Sydney ihren Stil verfeinert und für ihr Unplugged-Album jetzt noch einmal überdacht. Mit den lockeren Arrangements rücken die Rap-Parts nun noch stärker in den Fokus. Keyboard und Akustikgitarre bilden dazu einen Rahmen, in dem die Tracks nachdenklicher, aber immer noch kraftvoll klingen.

Bildquelle: Archiv

Mit ihren Texten breiten A Broken Silence eine Landkarte von Zerstörung, Verzweiflung und Ernüchterung aus. Sie erzählen von Menschen, die die Abgründe des Lebens gesehen haben, durch selbst gebaute Zwänge in ihrer Haut gefangen sind oder nach vielen verschwendeten Jahren vor dem Scherbenhaufen ihrer Existenz stehen. Auch Fragen nach dem Sinn des Lebens und der Umweltzerstörung kommen auf. Allerdings hat die Dystopie auf diesem Album noch lange nicht gesiegt. Auch ein hoffnungsvoller Blick in die Zukunft wird gewagt, in der eine neue Welt aus der Asche der Vergangenheit aufersteht.

Mit ihrem Album verfrachten A Broken Silence ihre Songs von der großen Festivalbühne in eine gemütliche Clubatmosphäre, der auch hartgesottene Metalfans nicht abgeneigt sein werden. Trotzdem ist “Unplugged” kein reines Wohlfühlalbum. Die gehaltvollen Lyrics laden dazu ein, über das eigene Leben und seinen Platz in der Welt nachzudenken, ohne dabei in Grübeleien zu versinken.

Text: Micha

Ton & Schnitt: Hux