Im Gespräch: 20 Jahre Klimastation der EAH

Mal zu warm, mal zu kalt und nie wie man es gerade braucht. – Das Wetter. Wem der Blick aus dem Fenster nicht ausreicht oder gerade kein Fenster zur Hand hat, erfährt das Neuste zu Petrus’ Segen auch bei uns. Und da uns das Fenster auch nicht immer ausreicht, haben wir so unsere Quelle. Die Klimastation der Ernst-Abbe-Hochschule. Und die wurde vor kurzem 20.

Bildquelle: Archiv

Zur Feier des kürzlich erfolgten 20-jährigen Jubiläums der Klimastation der Ernst-Abbe-Hochschule haben wir ein Interview mit dem zuständigen Mitarbeiter und Wetterfrosch Bernhard Kühn geführt. Er erklärt uns nicht nur die Funktionsweise der Station, sondern gibt uns auch Einblicke in die Geschichte der 1999 gegründeten Warte. Mit der umfassenden Messungen ermittelt sie umfängliche Datenmengen, welche Dank des Internets auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Die Hochschule verwendet diese Datensätze dann etwa in den Bereichen der Informatik, Mess-, Werkstoff- und Elektrotechnik, um Gebäudesteuerungssimulationen oder Materialstudien unter verschiedenen UV-Strahlungseinflüssen durchzuführen. Aber auch außerhalb des Studiums finden die Daten Verwendung. So nutzen sie einige Firmen zur Bearbeitung von ökologischen und energiewirtschaftlichen Fragestellungen, deren Beantwortung dann ja auch uns allen irgendwie zu Gute kommt.

Die Messstation der EAH ist aber nicht die Einzige ihrer Art in Jena, da es neben ihr noch die Sternwarte und drei weitere Stationen gibt. Die Datenerfassung durch gleich fünf verschiedene Messstationen ermöglicht außerdem eine umfassende Analyse des Stadtklimas. Diese Erkenntnisse finden nicht nur in der zukünftigen Stadtplanung Berücksichtigung, sondern lassen uns auch das allgegenwärtige Phänomen des Klimawandels nachvollziehbar beobachten.

So ist unsere Klimastation vielleicht kein Unikat, aber ihre Existenz durchaus von Vorteil für die Stadt an der Saale. Gäbe es sie nicht, wäre das zwar kein Weltuntergang, aber die Jenaer haben sie mit der Zeit durchaus lieb gewonnen oder sich zumindest an ihre Arbeit gewöhnt. Und natürlich bleibt der kühne Wetterfrosch in all der Zeit auch kein Unbekannter. So kommt es hin und wieder gerne mal vor, dass die Jenaer ihren Experten auch auf der Straße nach den Aussichten der kommenden Tage oder seiner persönlichen Meinung zum omnipräsenten Klimawandel fragen. Die lokale Öffentlichkeit hat also durchaus ein Auge auf die Klimastation der Ernst-Abbe-Hochschule. Klar, dass dann besonders das kürzlich erfolgte Jubiläum „20 Jahre Klimastation“ durchaus seine Beachtung fand.

Wir halten also fest: Unsere Klimastation der EAH ist weit mehr als bloße Temperaturanzeige. In diesem Sinne: Auf die nächsten 20 Jahre.