Ein Altmeister des Hip–Hop und das vierte Album in drei Jahren – NAS meldet sich mit einer neuen LP zurück. King’s Disease III heißt die Platte und bildet den fulminanten Abschluss seiner King’s Disease Trilogie.
Der Rapper aus Brooklyn heißt bürgerlich Nasir bin Olu Dara Jones und gehört schon zu den älteren Vertreter:innen des Genres. 1973 geboren kratzt er an der halben Jahrhundert–Marke. Verstecken muss er sich vor seinen jüngeren Kolleg:innen aber nicht. Im New York der 70er und 80er Jahre aufgewachsen, hatte er keine einfache Jugend – erst mit seinem Debütalbum drehte sich das Blatt. Illmatic erschien 1994 und katapultierte Nas ins Rampenlicht, wo er sich schnell zu einem der bedeutendsten zeitgenössischen Rappern entwickelte.
Als King of New York bezeichnet sich der Rapper selbst – und auch wenn er damit nicht der einzige ist – der Erfolg gibt ihm Recht. Dennoch ist es nicht nur seine Musik, die ihn als bedeutenden Künstler ausmacht. Nas ist ein politischer Rapper, der in seinen Texten soziale Missstände, Rassismus und Ungerechtigkeiten anprangert.
Auf dem neuen Album ist Nas, anders als bei vielen Platten vorher, nur Solo unterwegs. Schaden tut das nicht, im Gegenteil. Zusammen mit seinem Producer Hit–Boy setzt er voll auf den Nineties–Vibe und das funktioniert. Gefühle als hätte man noch einen Walkman und kein Smartphone. Auch einige R’n’B Einflüsse gibt es auf King’s Disease.
In King’s Disease III blickt Nas auch auf die Jahre zurück und lässt es sich nicht nehmen, spaßeshalber Jay–Z auf „Thun“ zu dissen – eine Reminiszenz an ihre
Animositäten der frühen 2000er Jahre. In „First Time“ überlegt er, wie es wohl für seine Fans war, seine Musik zum ersten Mal zu hören. Im selben Song blickt er aber auch hoffnungsvoll auf die Zukunft des Raps, namentlich Kendrick Lamar.
Der Name der Albumtrilogie, King’s Disease, ist übrigens eine Umschreibung für Gicht – eine Krankheit die durch Völlerei und Stasis entsteht. Auf „Don’t shoot“ macht der Rapper klar, du selbst musst dich von deiner King’s Disease heilen, auf das Mindset kommt es an. Klarer könnte die Botschaft nicht sein. Mit „King’s Disease“ schafft Nas ein Album, das einen nostalgisch für die 90er macht – also Kopfhörer auf und einfach genießen.
Nas mit King Disease III. Die Campusradio Jena CD der Woche.