Stress, Gruppendruck oder Konflikte mit anderen – mit diesen Herausforderungen waren sicher schon fast alle Jugendlichen konfrontiert.
Sie treten besonders im schulischen Alltag auf, begegnen uns aber auch im Leben außerhalb des Klassenzimmers: im Freundeskreis, im Studium oder später im Berufsleben.
Zu wissen, wie man mit solchen Emotionen in zwischenmenschlichen Situationen umgeht, ist daher eine wichtige Kompetenz, die uns das ganze Leben über begleitet.

Genau an diesem Punkt setzt die Organisation Dare2Care mit interaktiven Workshops zu mentaler Gesundheit und sozialem Miteinander an. Für den „CRJ Informiert“ konnte sich unsere Eule Anne das Wichtigste von der Regionalkoordinatorin für Ostdeutschland, Lara Spät, erklären lassen. Das ausgesprochene Ziel ist es, Jugendlichen zu zeigen, wie sie Stressfaktoren erkennen, eigene Grenzen wahrnehmen und respektvoll miteinander umgehen können.

Das Besondere daran ist: Die Workshops werden nicht von Lehrkräften, sondern von ehrenamtlichen Studierenden geleitet.
In Dreier-Teams besuchen sie Schulen aller Art – von der siebten bis zur zwölften Klasse – und arbeiten dort einen ganzen Vormittag lang interaktiv mit den Schüler*innen. Kein Frontalunterricht also, sondern gemeinsames Erleben, Diskutieren und Ausprobieren.

Die Nachfrage ist enorm, besonders bei Themen rund um mentale Gesundheit. Denn Stress, Leistungsdruck und emotionale Belastungen spielen für viele Jugendliche eine immer größere Rolle. Zweimal im Jahr finden deshalb Workshop-Phasen statt: von Oktober bis Dezember und von April bis Juni. In diesen drei Monaten sind die Teams fast täglich unterwegs, um an Schulen verschiedener Standorte, darunter auch Jena, Workshops durchzuführen.

Geschulte Beratung auf Augenhöhe

Von diesem Engagement profitieren nicht nur die Schüler*innen, sondern auch die Studierenden selbst.
Etwa 200 Ehrenamtliche sind derzeit aktiv. Viele von ihnen studieren Lehramt, Soziale Arbeit oder Psychologie. Für sie ist Dare2Care eine wertvolle Möglichkeit, Praxiserfahrung zu sammeln und ihr theoretisches Wissen direkt anzuwenden.

Im Mittelpunkt steht das sogenannte Peer-to-Peer-Prinzip: Junge Menschen sprechen mit jungen Menschen – auf Augenhöhe. Das weckt benötigtes Vertrauen und es entsteht das Gefühl, die Jugendlichen können in gewohnter Umgebung über ihre Probleme und Lebensrealitäten sprechen.

Bevor die Studierenden selbst Workshops leiten, durchlaufen sie einen mehrstufigen Schulungsprozess.
Dabei lernen sie, die Inhalte zu vermitteln, mit sensiblen Themen umzugehen und die Workshops professionell zu gestalten. Für jeden geleisteten Workshop erhalten sie eine Aufwandsentschädigung von 50 Euro. Viel wichtiger als das Geld ist jedoch der gemeinsame Einsatz für mentale Gesundheit und soziale Kompetenzen.

Dare2Care zeigt, wie Engagement, Bildung und Empathie Hand in Hand gehen können und dass Studierende mit ihrem Einsatz einen echten Unterschied machen.