Am Abend des 11. Mais und des 25. Mais tagte der Studierendenrat der Ernst-Abbe-Hochschule Jena. Die Tagesordnungen umfassten Aussprachen aufgrund von Streitigkeiten im StuRa, Vorstandswahlen, die Abwahl der Referatsleitung des Referates Umwelt sowie eine mögliche Kooperation mit der Femcare-Firma MYLILY.

Streit im Studierendenrat

Seitens des Vorstands wurde der Wunsch nach einer Abwahl von Thorben Beller als Referatsleiter des Referates Umwelt geäußert. Grund dafür ist ein Konflikt, der sich schon seit mehr als einem Monat zieht. Angeblich äußerte der Vorstand sowie Teile des Gremiums Kritik an Bellers Arbeitsweise und Zuverlässigkeit, woraufhin er mit einem Rücktritt vom Vorstandsamt und einem Statement reagierte. Das Statement enthielt unter anderem Vorwürfe, teils gerichtet gegen den Vorstand und teils explizit gegen den Vorstandsvorsitzenden Pascal Pastoor. Anzumerken ist, dass das Statement nur ein paar Stunden vor der letzten Sitzung hochgeladen wurde und Beller selbst seither auf keinen Sitzungen erschienen ist und sich nicht vor dem Gremium geäußert hat. Außerdem berichtet er in seinem Statement von nicht öffentlichen Personalthemen, wodurch er gegen die Geheimhaltungspflicht als StuRa-Mitglied verstößt. Der Vorstand reagierte darauf mit einer öffentlichen Aussprache vor dem Gremium bei der Sitzung vom 11. Mai und einer Stellungnahme. Sie kritisieren darin stark das Verhalten von Beller und zweifeln an seiner Zuverlässigkeit sowie Vertrauenswürdigkeit. Jegliche Behauptungen von Beller gegen den Vorstand sowie Vorsitz wurden dementiert. Im Schreiben wurde Thorben Beller sogar empfohlen sein Mandat mit sofortiger Wirkung niederzulegen, da die Zusammenarbeit von beiden Seiten nicht mehr erwünscht sei. Bis dato hat Beller sein Mandat nicht niedergelegt, aber der Vorstand sieht es als Konsequenz ihn als Referatsleiter des Referats Umwelt abzuwählen. Bei der letzten Sitzung stimmte das Gremium ab und durch neun Ja-Stimmen und drei Enthaltungen verliert Thorben Beller seinen Posten als Referatsleitung.

Vorstandswahlen

Unter den Eindrücken der Streitigkeiten, wurde am 11. Mai ein neues Vorstandsmitglied gewählt, da der Posten durch Thorben Bellers Rücktritt unbesetzt war. Als einzige Kandidatin wurde Anabel Sophie Marr vorgeschlagen, die sich zunächst dem Gremium vorstellte. Ihr sei die Problematik mit Beller bekannt und sie wolle ihn nun ablösen, um die Arbeitsfähigkeit des StuRas zu erhalten. Sie zeigte sich aufopferungsvoll und sie sei bereit den Posten mit all seinen Aufgaben zu übernehmen. Bei der Wahl stand das Ergebnis schnell fest: Anabel Sophie Marr wurde nach einem Wahlgang gewählt und ist damit ein Mitglied des Vorstands.

Bald kostenlose Periodenprodukte an der Hochschule?

Bei der Sitzung stellte Vorstandsmitglied Nina Luisa Jungk dem Gremium die Firma MYLILY vor, welche sich auf nachhaltige Produkte für die Frauengesundheit spezialisieren. Geplant ist eine Kooperation mit der Firma, die dem StuRa Tampon- und Bindenspender zur Verfügung stellen würde, damit zuständige Personen diese Spender auf den Frauentoiletten anbringen und danach nachfüllen können. Manche Mitglieder des Gremiums befürchteten, dass es zu Missbrauch der kostenlosen Spender kommen und sich jemand übermäßig viele Produkte mitnehmen könnte. Damit wären die Spender ständig leer und jemandem der tatsächlich „in Not“ ist, wäre damit nicht geholfen. Doch mit so einer Argumentation könnte man auch gleich auf Toilettenpapier oder Papiertücher in den Klos verzichten. Anzumerken ist auch, dass nur von Frauen und Frauentoiletten die Rede war, wenn es um die Nutzung und Anbringung dieser Spender ging. Allgemein menstruierende Personen und die Anbringung dieser Spender an Männerklos wurden nicht einmal erwähnt. Möglicherweise wird dies bei der nächsten Sitzung beim Beschluss bedacht, denn dieses Mal konnte noch über keine Kooperation mit der Firma abgestimmt werden, da der Haushalt des StuRas noch nicht geprüft wurde und er somit nicht zahlungsfähig ist.

Aktuell herrscht durch die Streitigkeiten Spannung im Studierendenrat der Ernst Abbe Hochschule und deshalb soll auch in der nächsten Sitzung die Problematik angesprochen werden. Der Termin für diese Sitzung ist noch nicht bekannt.