ENNIO ist nicht gerade erst seit gestern ein bekannter Name in der deutschen Indie-Szene. Kein Wunder also, dass seine Show in Leipzig ausverkauft war. Für diejenigen unter euch, die leider keine Karte mehr bekommen haben oder wissen wollen, ob sich dieser Ansturm gerechtfertigt hat, war unsere Eule Maria vor Ort und hat ihre Eindrücke in einer Konzertrezension zusammengefasst!

Am 17. November verwandelte Ennio den Felsenkeller Leipzig in einen Ort voller musikalischer Energie. Der aufstrebende Künstler der deutschen Indie-Szene, der mit seiner markanten tiefen Stimme und tiefgründigen Texten bereits eine große Fangemeinde begeistert, lieferte eine Performance, die keine Wünsche offen ließ. Schon im Vorfeld war die Vorfreude groß. Denn mit einer ausverkauften Show bewies Ennio erneut, warum er als einer der vielversprechendsten Musiker seiner Generation gilt.

Doch bevor Ennio die Bühne betrat, sorgte der kurzfristig eingesprungene Voract Katlix für einen gelungenen Auftakt. Mit ehrlichen Texten und charismatischer Bühnenpräsenz bereitete er das Publikum perfekt auf den Hauptact vor. Trotz der Spontaneität und der langen Anreise aus Hamburg wirkte sein Auftritt wie ein nahtloser Teil des Abends, sodass die lebhafte Atmosphäre des Felsenkellers durch die Wirkung seiner Musik verstärkt wurde.

Nach einer kurzen Pause startete Ennio schließlich mit „Blitzlicht“ in sein Set. Die Stimmung im Saal war sofort elektrisierend. Die Setlist führte durch eine beeindruckende Bandbreite seiner Musik. Von bekannten Hits wie „Blaulicht“, „Unendlichkeit“ und „Rimini“ bis hin zu neuen Stücken wie „Schlaraffenland“ und „Utopie“, die live eine besondere Dynamik entfalten und die Vielseitigkeit seines aktuellen Albums unterstrichen. Besonders berührend war „Die Erde dreht sich (ohne mich)“, dessen melancholische Melodie und ehrlicher Text die Zuhörer*innen sichtlich bewegten. Im Kontrast dazu rissen Songs wie „Wand“ und „Zeit“ das Publikum aus der Nachdenklichkeit und verwandelten den Saal in ein Meer aus tanzenden, hüpfenden und singenden Menschen.

Neben der musikalischen Qualität überzeugte Ennio mit seiner aufgeschlossenen und sorgenvollen Art. Immer wieder suchte Ennio den Kontakt zum Publikum, reagierte aufmerksam, wenn jemand im Saal Hilfe benötigte, und erzählte persönliche Geschichten, die das Gefühl von Nähe selbst in den großen Raum brachten. Besonders bemerkenswert war, wie er bei einem ärztlichen Notfall während eines Songs schnell reagierte und sowohl medizinische Helfer*innen als auch Security hinzu zog. Ein eindrucksvolles Zeichen für seine Verantwortung und Fürsorge gegenüber seinem Publikum. Das förderte eine Atmosphäre des Respekts und der Sicherheit, die durch das ganze Konzert hindurch spürbar war.

Die Encore krönte die Performance: Mit “Strategie“ und „König der Nachbarschaft“ verabschiedete sich Ennio unter Applaus und ließ einen bleibenden Eindruck zurück. Seine Fähigkeit, große Emotionen mit tanzbarer Leichtigkeit zu verbinden, macht ihn zu einem Künstler, der die deutsche Musikszene nachhaltig prägen wird. Besonders bei „König der Nachbarschaft“ entstand ein Moshpit, bei dem die gesamte Energie des Publikums in einem wilden, aber respektvollen Wirbel aus Tanz und Begeisterung zum Leben erweckt wurde.

Der Abend im Felsenkeller zeigte nicht nur, warum Ennio als Sänger gefeiert wird, sondern auch, dass er auf der Bühne erst richtig aufblüht und die Resonanz der Fans liebt. Leipzig erlebte eine Nacht voller Gänsehautmomente, mitreißender Musik und einer Verbindung zwischen Künstler und Publikum, die weit über das Konzert hinausgeht. Ennio versteht es, das Publikum nicht nur zu unterhalten, sondern eine unvergessliche, emotionale Erfahrung zu schaffen, die noch lange nachhallt.