2024 wird Thüringens Bürgerschaft gleich drei Mal zur Wahlurne gebeten. Voraussichtlich im Mai soll auf kommunaler Ebene gewählt werden, im Juni stehen die Europawahl und Stichwahl aus den Kommunalwahlen an. Anfang September soll der Thüringer Landtag neugewählt werden. Mit mehr als 80.000 Wahlberechtigten in Jena bedeutet das einen Heidenaufwand für die Stadt. Damit die Wahlen durchgeführt werden können, sucht die Stadt Jena momentan noch Wahlhelfer:innen. Welche konkreten Posten ihr dabei bekleiden könnt, erklärt euch unsere Eule Viktoria.
Egal, ob analog oder digital – die Stadt bietet an, sowohl auf postalem Wege als auch online das Anmeldeformular als Wahlhelfer:in auszufüllen. Dabei werden auch bevorzugte Posten als Wahlhefer:in angefragt. Besetzt werden müssen Beisitzer:innen, Schriftfürher:innen und Wahlvorsteher:innen.
Schauen wir uns mal die Hackordnung von unten nach oben an.
Beisitzer:innen sind dafür zuständig, Stimmzettel an Wählende auszugeben. Außerdem überwachen sie den Wahlgang und die Wahlkabinen, sortieren Stimmzettel und zählen am Ende die abgegebenen Stimmen aus.
Schriftführer:innen führen das Wählerverzeichnis und protokolieren darin die Stimmabgabe. Außerdem fertigen Schriftführer:innen die Wahlniederschrift an, also im Prinzip ein Protokoll der Wahl.
Wahlvorsteher:innen sind sozusagen das lokale Entscheidungszentrum. Sie eröffnen die Wahlhandlung, leiten den Wahrvorstand und teilen die Aufgaben auf Schriftführer:innen und Beisitzer:innen auf. Wahlvorsteher:innen überwachen auch, dass etwa Stimmabgabe und Stimmenauszählung rechtsmäßig verläuft. Nach Ende der Auszählung geben Wahlvorsteher:innen zudem das Wahlergebnis bekannt. Nachdem die Wahlniederschrift fertig ausgefüllt und unterschrieben ist, übergeben die Wahlvorsteher:innen diese und andere Wahlunterlagen an die Gemeinde.
Zudem werden Stellvertreter:innen für Schriftführer:innen und Wahlvorsteher:innen gesucht. Sie greifen ihren Amtschef:innen unter die Arme und, wenn mal eine kurze Pause für die Hauptverantwortlichen ansteht, vertreten sie diese. Immerhin geht die Wahlhandlung von 8 bis 18 Uhr – und da ist das Auszählen der Stimmzettel noch gar nicht eingerechnet! Klar, dass da auch mal ein Päuschen vorkommt.
Mehr als 1000 Posten muss die Stadt Jena dieses Jahr insgesamt mit Wahlhilfen besetzen. Im Gegenzug gibt es dafür eine kleine finanzielle Entschädigung – und das Wissen, etwas für die Demokratie getan zu haben.
Übrigens – in einer Demokratie haben Bürger:innen nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten. Und was der Bürgerschaft Pflicht, des Staates Recht. Wenn sich also nicht genug freiwillige Wahlhelfer:innen melden, dann darf die Stadt Jena Bürger:innen zur Übernahme von Posten verpflichten. Und es klingt ja doch viel schöner, wenn’s heißt „Ich habe mich freiwillig in den Dienst der Demokratie gestellt“, statt sagen zu müssen: „Gar kein Bock, muss Wahlhilfe leisten!“
Aber das ist natürlich nur ein kleiner Denkanstoß von mir…