CRJ Informiert: Frauenparkplätze

Ihr seid bestimmt alle schon mal an einem sogenannten Frauenparkplatz vorbeigelaufen und habt euch gefragt, wofür diese speziellen Parkplätze eigentlich existieren? Eins können wir schon mal verraten: Sie sind nicht unbedingt größer. Unsere Eule Susanna beleuchtet die Facts rund um das Thema Frauenparkplatz.

„Ich habe auch Angst im dunklen!“ Diesen Satz haben viele Frauen schon mal gehört – meistens dann, wenn es um Frauenparkplätze geht. Mir ist diese Aussage während meiner Fahrschulzeit begegnet. Damals wurde auch das Thema Frauenparkplätze angeschnitten. Die Erklärung, für was diese Parkplätze eigentlich gedacht sind, fiel aber eher ernüchternd aus. Vorab: Es geht weniger darum, Frauen bessere Parkplätze zu geben. Sondern vielmehr um Sicherheit.

Kurz und kompakt: Frauenparkplätze sollen in Angsträumen wie Tiefgaragen das Sicherheitsempfinden von Frauen erhöhen. Die Parkplätze sind so platziert, dass sie sich nah an Fluchtwegen und Ausgängen befinden. Außerdem sind sie an Stellen mit heller Beleuchtung oder im Aufnahmebereich von Kameras angebracht.

Falls ihr euch jetzt fragt, ob es auch Männerparkplätze gibt, habe ich hier die Antwort für euch: Ja! In einem Parkhaus in Triberg wurden besonders unpraktisch geschnittene Parkplätze als Männerparkplätze ausgeschrieben. Diese Aktion aus dem Jahr 2012 trägt jedoch weiter zum Irrglaube über Frauenparkplätze bei.

Oft hört man, dass Frauenparkplätze größer sind und dafür gedacht seien Frauen das Einparken zu vereinfachen. In Deutschland ist das falsch. Es gibt aber auch andere Länder, in denen man geschlechterspezifische Parkplätze vorfindet. In China und Korea gibt es tatsächlich Frauenparkplätze die größer, farblich markiert oder mit kürzeren Laufwegen verbunden sind.

Nicht zu verwechseln sind Frauenparkplätze allerdings mit Mutter-Kind-Parkplätzen. Diese sind größer, da extra Platz für geöffnete Autotüren eingeplant wird.

Auch interessant: Frauen- sowie Mutter-Kind-Parkplätze sind, anders als Parkplätze für Menschen mit Behinderung, nicht in der Straßenverkehrsordnung, kurz StVo vorgesehen. Frauenparkplätze kann es also nur dann geben, wenn die StVo nicht greift.

Im aktuellen Diskurs zur Gleichstellung der Geschlechter gibt es zu Frauenparkplätzen viele Meinungen. Die Bedrohungslage von Frauen kann so sichtbarer gemacht, das gesellschaftliche Bild der ängstlichen Frau aber auch verstärkt werden.

Das Thema Frauenparkplätze wird also auf absehbare Zeit nicht aus dem öffentlichen Diskurs verschwinden.