Die CD der Woche: Steve Lacy – Apollo XXI

Steve Thomas Lacy-Moya, kurz Steve Lacy, beschreibt sich selbst als ein Chamäleon, welches sich in verschiedene Situationen einfinden kann. Sein Debüt ‘Apollo XXI’ veröffentlicht er gerade mal einen Tag nach seinem 21…

…Geburtstag. Mit jugendlicher Frische jongliert Lacy mit verschiedenen Musikstilen und beweist damit seine Wandelbarkeit. ‘Apollo XXI’ bewegt sich zwischen Neo-Soul, Funk, Jazz, Indie-Rock und Hip-Hop. Der Kalifornier scheint außerhalb strikter Genrekategorien in seiner Kreativität aufzugehen und das mit einer betörenden Geschmeidigkeit. Diese Geschmeidigkeit konnte er dieses Jahr auch schon auf dem aktuellen Album der New Yorker Band Vampire Weekend unter Beweis stellen. Als einziges Feature, welches die Band jemals veröffentlichte, kollaborierte Lacy auf dem Track  ‘Sunflower’.

Lacy probiert sich auf seinem Debütalbum viel aus. Viele verschiedene Einflüsse lässt er zu. Und genau das macht ihn aus. Trotzdem hört sich das Album wie ein in sich geschlossenes Werk, welches den Bogen zwischen experimentellen Arrangements und eingängigen Melodien schlägt.

Besonders Lacy Gitarrenspiel ist ein bestechendes Element der Platte. Sie schlängelt sich wie ein schlingernder Kreisel durch die Tracks. Hinzu kommt mal ein jazziger Sound mit schepperndem Schlagzeug, ein subtil-smoother R&B Beat oder sperrige Hip-Hop Klänge, wobei auch hier die Grenzen zwischen elektronischem und akustischem Sound verschwimmen.

Orientiert an Mac DeMarcos Lo-Fi-Produktionsstil, entstand auch ‘Apollo XXI’. Früher nahm er seine Songs mit seinem IPod in dem Zimmer seiner Schwester auf. Heute hat er zwar mehr Ressourcen, besteht aber immer noch auf eine Lo-Fi Ästhetik.

Wie ein Coming-of-Age-Werk hört sich ‘Apollo XXI’. Der 21-Jährige nimmt sich Thematiken rund um Liebe, Empfindungen, Identität und Sexualität an und scheint seinen Platz in der Welt noch zu suchen. Auch musikalisch bleibt vieles offen. Durch die Vermischung verschiedener Stilelemente baut sich Lacy sein eigenes Klang-Kaleidoskop. Daraus entsteht auch der geschmeidige, groovige Sound, den Lacy an den Tag legt – perfekt für einen entspannten Sonnennachmittag.

Bildquelle: Pressematerial