Der Psychochor Jena lädt zum Essen ein – Plat du jour – das Hauptgericht gab es vergangen Sonntag in der Kirche in Alt-Lobeda . Angelika war beim Konzert und dabei und berichtet Helena in der Sendung.
Plat du jour – ein kulinarisches Konzert vom Psycho-Chor Jena
Es ist schade, wie sehr dieser gute Chor verkannt wurde. Das Konzert war super, wir waren die ganze Zeit voll dabei und haben uns über das abwechslungsreiche Repertoire sehr gefreut, das ist mal was anderes als der übliche “Einheitbrei”. Und was die Zugabe anging, so hat sie doch allen super gefallen und jeder hat das Augenzwinkern bei den Chormitgliedern gesehen – der Nachtisch war somit gewürzt mit einer feinen Note Ironie… 😉
Wäre es okay gewesen, hätte man in der Zugabe ein Lied über Weißwurst gesungen?
Der Chor wurde von der Redakteurin nicht verkannt. Auch der Redakteurin hatte das Konzert gefallen – nur eben das letzte Lied wurde kritisiert. Ich halte es für gefährlich, eine Speise als das non plus Ultra herauszustellen, weil es das Schubladendenken und den Scheuklappenlick fördert: nicht jeder kapiert, dass das ein Scherz ist. Viele nehmen “Thüringer Klöße” ernst, um sich von anderen Menschen abzugrenzen und das soweit, dass es im Rassismus enden kann. Dieser Einseitigkeit ist absolut zu widersprechen.
Möchte hier keine Diskussion auslösen, jedoch kann man in dem Fall des Konzertes nun wirklich auch in Hinsicht auf die speisen nicht von Einseitigkeit sprechen, bereits das erste lied hat von vielen verschiedenen speisen gehandelt und es gibt wohl kaum jemanden, der “nur” Thüringer Klöße isst, das wäre wohl etwas trocken 😉
Das Kloßlied ist von der Melodie her genial, ein echter Ohrwurm, und das allseits bekannte Video dazu war vermutlich der Lacher des Jahres. Daher finde ich es einfach irre, was der Psycho-Chor aus diesem Lied gemacht hat. Er interpretiert es so präzise und dynamisch und mit Drive und viel Spaß, daß eigentlich jeder im Publikum, der das Original kennt, den Seitenhieb verstanden hat. Wer DEN Spaß nicht verstanden hat, geht vermutlich zum Lachen in den Keller, und hier Rassisimus zu vermuten ist schon wieder so klasse, daß auch das einer Parodie würdig ist.