Die CD der Woche: Joshua Radin – The Ghost and The Wall

Der US-amerikanische Musiker und Autor Joshua Radin hat sein neuntes Album mit dem Titel The Ghost and the Wall veröffentlicht. Auf der LP präsentiert Radin uns Songs, die sich durch anspruchsvolles Songwriting auszeichnen, wie auch bereits auf seinen früheren Alben wie The Fall und Here, Right Now. Musikalisch kombiniert er die Lyrics mit weichen Gitarrenakkorden und einem für ihn typisch stark reduzierten Soundbild.

The Ghost and The Wall entstand als Produkt der Pandemie. Radin nahm das Album remote auf, seinen Produzenten Jonathan Wilson sah er nicht persönlich. Trotz dieser pandemiebedingten Hürde strotzt das Album vor Intimität, wie es auch der Albumtitel verrät: The Ghost and the Wall ist eine Metapher dafür, dass wir uns oft hinter einer Mauer aus Traurigkeit und Schmerz verstecken, um uns zu schützen.

Das Album ist musikalisch im American Folk zu verorten, Radins Vorbilder sind so zum Beispiel Bob Dylan und Simon and Garfunkel. Das gitarrenlastige Album wird durch die literarisch bedeutungsträchtigen Texte, die typisch für den Folk sind, komplementiert. Der Song Better Life thematisiert so beispielsweise das Leben von Immigrant*innen, die in einem anderen Land neu anfangen wollen und dafür viel Widerstandsfähigkeit benötigen.

The Ghost and The Wall ist ein Album, das durch sein sehr reduziertes Soundbild besticht. Die intensiven Texte über Liebe, Freundschaft und Hoffnung hallen wegen ihrer allgemeinen Relevanz für die Zuhörer*innen wie ein Echo wieder. Wer sich von seinen eigenen Gefühlen leiten lassen will, wird von der emotionalen Intensität des Albums begeistert sein. Joshua Radin mit The Ghost and the Wall – Die Campusradio Jena CD der Woche.