Der Name Bruchbude mag den aufmerksamen Hörer:innen schon bekannt vorkommen – Ihr Album “eigentlich perfekt” war im März bei uns als Album der Woche zu hören. Vergangenen Freitag spielte die Dortmunder Indie-Band in der Engelsburg in Erfurt. Das Campusradio war für euch dabei und berichtet.

Statt nach “Bali” verschlägt es Bruchbude nach Erfurt. Kurz vor Ende ihrer “Live und in Farbe” Tour spielte die Dortmunder Indie-Band letzten Freitag in der Engelsburg. Als Voract begleitet werden sie auf der gesamten Tour von Xena. Da kann sich das Publikum schonmal ordentlich warmtanzen, bevor Bruchbude mit “Anders bin als du” energetisch in die Show starten.

Bruchbude spielen eine bunte Mischung aus alten und neuen Songs, darunter “1000 mal belogen”, “2 Dumme, kein Gedanke”, “eigentlich perfekt” oder “Schuld meiner Eltern”. So ist für jede:n was dabei, ganz egal ob neuster Fan oder schon lange dabei. Finn, Jonas und die ganze Band haben eine Bühnenenergie, die die Crowd so richtig mitreißt. Man merkt direkt, dass da Menschen stehen, die sich schon lange kennen und auch abseits der Bühne bestens verstehen. Dabei nehmen sie sich selbst nicht allzu ernst und können auch über kleine Pannen gut lachen. So ist es Jonas anfangs mal kurz zu dunkel, um den richtigen Griff auf der Gitarre zu finden und Finn tritt irgendwann im Eifer des Gefechts sein Weinglas um. Macht alles nichts, wird locker wegmoderiert und Publikum und Band haben ihren Spaß dabei.

Der kleine, gemütliche Kellerraum in der Engelsburg sorgt dafür, dass man der Band als Publikum ganz nah sein kann. Finn und Jonas sind dabei zwar die Frontsänger, aber auch Drummer Lasse, Bassist Luis und Pianist Yuto zeigen, dass sie einiges drauf haben. Zwischendurch werden einfach mal die Instrumente getauscht und statt Finn und Jonas stehen Yuto und Luis an den Mikros und performen “Bier”.

Trotz allem Spaß gibt Bruchbude mit “Ich seh was” den Menschen im Publikum eine wichtige Message mit auf den Weg. Der Song thematisiert Panikattaken und psychische Probleme, mit denen Jonas zu kämpfen hatte. Ihm sei es eine große Hilfe gewesen, mit seinem Bruder und dem Rest der Band darüber zu sprechen. So soll der Song uns alle ermutigen, unsere Probleme nicht nur mit uns selbst auszumachen.

Am Ende des Abends fühlt es sich an, als würden sich Band und Publikum schon ewig kennen. Das liegt zum einen an der Bühnendynamik der fünf Jungs. Zum anderen aber auch an den vielen persönlichen Gesprächen, für die sich die Band nach dem Konzert noch Zeit nimmt. Weil’s so schön ist vergessen sie darüber fast, ihre Instrumente rechtzeitig abzubauen. Bruchbude machen einen durchweg sympatischen, nahbaren und herzlichen Eindruck. Auf dem Konzert in der Engelsburg konnten wir uns so nur wohlfühlen – kein Wunder also, dass einige Mütter ihrer “Exen” bei diesen Jungs traurig zurückbleiben.