Am 13. April wurde das Kassablanca Jena wieder zur Bühne für wortgewandte Köpfe – beim Poetry Slam traten Poet*innen aus ganz Deutschland mit selbst geschriebenen Texten gegeneinander an- ohne jegliche Requisiten oder musikalischer Untermalung. Alles was hier zählt ist der Text und die eigene Stimme. Moderiert wurde der Abend wie immer von Friedrich Herrmann und Inke Sommerlang. Unsere Eulen Anne, Aileen und Julia waren für euch dabei!
Den perfekten Start in den Abend lieferte Joe Shepherd aus Leipzig mit ein paar gefühlvollen Songs, die sofort für Stimmung sorgten und das Publikum berührten.
Dann ging’s richtig los mit dem Poetry Slam:
Den Auftakt machte Johannes Keim mit einem humorvollen Text über seine Tanzschwäche und den gescheiterten Versuch, sich im Zumba-Kurs zu beweisen. Direkt Danach wurde es ernster: Hannah Abelius sprach in ihrem gesellschaftskritischen Text über die Realitätsferne von Pornos und plädierte für mehr Offenheit beim Thema Sexualität – und holte damit direkt den Sieg in der Vorrunde.
In der Lokalrunde überzeugte Felix Samuel mit einem gereimten, poetischen Text über eine Zugfahrt nach Schönebeck, in dem es auch um Abschied und Vergänglichkeit ging. Ira Bischop Bo Gräfe nahm das Publikum mit auf linke Demos, sprach über Dostojewski und das Streben nach einer besseren Zukunft. Lukas Günther wiederum thematisierte Männlichkeitsbilder und das Gefühl, nicht „männlich genug“ zu sein.
Nach einer kurzen Pause in der Joe Shepherd den raum erneut mit seiner gefühlvollen stimme füllte, ging es weiter – und der abend nahm wieder richtig fahrt auf: Marc Bobzin stellte sich die Frage, wie es wäre, wenn Männer ihre Periode hätten – witzig, sarkastisch und mit einem klaren Appell für kostenlose Periodenprodukte. Vanessa Glück begeisterte mit einem poetischen Text über Nostalgie, Vergänglichkeit und das Universum.
Im Finale traten schließlich Hannah abelius, Lukas günther und Marc bobzin gegeneinander an: Hannah abelius sprach über Körperbilder und die Meinungen anderer, Lukas günther über die eigene Bedeutung im unendlichen Universum – ein Thema, das ihn schon als Kind bewegte. Marc bobzin schloss den Abend mit einem nachdenklichen Text über das Leben nach dem Tod ab und stellte fest: Auf der Erde ist’s dann doch schöner.
Die Entscheidung im Finale fiel schwer – das Publikum klatschte sich in ein Unentschieden. Am Ende konnten dann gleich zwei Gewinner*innen gefeiert werden: Hannah abelius und Marc bobzin teilten sich den Sieg und durften sich über ein Plüsch-Brokkoli und ein Plüsch-Croissant freuen. Und wer diesen Slam verpasst hat, bekommt schon bald die nächste Chance: Am 25. Mai feiert der Poetry Slam im Kassablanca sein 20-jähriges Jubiläum!