Die Katholik*innen unter euch sollten jetzt entweder erröten, verschämt auf „Play” drücken, oder aber diese EP des neuesten Crunchy-Frog-Signings The Concrete Boys laut pumpen, um danach gleich in den Beichtstuhl zu flüchten. Diese EP trägt nämlich den Titel „Sucking The Pope and The Vatican Dope”.
Hinter den Concrete Boys verbergen sich drei weiße Familienväter unterschiedlicher Herkunft in ihren 30ern, 40ern und 50ern: Charlie, ein „Trailer-Trash-Wonder-Kid aus Loganville, Georgia“, Mike, ein „over-educated Redneck-Jock aus New York“ und Kim, ein in Tunesien geborener Teppichleger und Extrem-Radfahrer, der in Dänemark aufgewachsen ist (und nebenbei das Projekt Powersolo betreibt). Ihre Verbindung ist offensichtlich in ihrer Bereitschaft, für einander zu töten – ohne Fragen zu stellen – und in ihrem Engagement für gute Songs und echte Lacher, oft auf ihre eigenen Kosten.
Ihre Musikkarriere ist geprägt von einer rebellischen Haltung und einer unerschrockenen Experimentierfreudigkeit. The Concrete Boys kombinieren gekonnt Elemente aus Punk, Rock’n’Roll und Rhythm and Blues, um einen Sound zu kreieren, der gleichermaßen groovig, sündig, lässig und blasphemisch ist. Ihre Texte sind provokant und ihre Musik bringt das Blut in Wallung.
„Sucking The Pope and The Vatican Dope” ist eine EP, die nicht nur durch ihre kontroverse Thematik auffällt, sondern auch durch ihre musikalische Qualität. Die Produktion ist knackig und roh, und die Songs strahlen eine ungezügelte Energie aus, die man nicht ignorieren kann. Besonders hervorzuheben sind der Opener „Sucking The Pope“ und das Garage-Rock-lastige „Magic Motherfucker“, die beide als Highlights der EP gelten.
The Concrete Boys mit Sucking the Pope and the Vatican Dope, die Campusradio Jena EP der Woche.