Die CD der Woche: alt-J – The Dream

Alt-J haben 2012 mit An Awesome Wave ein bedeutendes Debut geschaffen, was ihnen auf den zwei folgenden Alben immer ein bisschen über dem Kopf schwebte. Der berüchtigte Erstes-Album-Fluch eben. Fünf Jahre sind vergangen seit dem letzten Longplayer, und die Pause wurde von dem Trio aus Leeds scheinbar für Reflektion und Neuerfindung des kreativen Prozesses genutzt. Das frisch erschienene vierte Studioalbum The Dream setzt da an, wo An Awesome Wave aufgehört hat und befördert alt-J auf eine Reise durch feinsten Alternative mit noch besserem Synthiepop. Hört mal rein!

Düster und verträumt präsentiert sich The Dream als persönlichstes Werk aus alt-Js bisherigen Katalog. Zwischen vielschichtigen Texten, mit Inspirationen aus Drogentrips, True-Crime Podcasts und junger Liebe, und wunderbar verworrenen Instrumentals finden alt-J ihren eigenen Sound und Humor in der Musik wieder. Der Opening-Track Bane wird eingeläutet mit dem Sound einer frisch-geöffneten Coca-Cola Dose und genauso frisch geht es über die zwölf Tracks weiter.

Credit: George Muncey

Besonders im Gedächtnis bleiben die Lead-Single U&ME, die sich anfühlt wie ein drückender Sommer-Nachmittag mit gleißender Sonne, und The Actor, in dem es um die Schattenseiten der Drogenszene in Hollywood geht. Besonders der Kontrast zwischen alt-Js entspannter Musik mit den beißenden Lyrics machen den Track so denkwürdig. The Dream katapultiert alt-J wieder auf alte Höhen in der Szene; dorthin, wo sie hingehören.

Alt-J mit The Dream – Die Campusradio Jena CD der Woche.