Wer fleißig die britische Rapszene mitverfolgt, der wird die folgende Künstlerin sicherlich bereits kennen: Little Simz. Mit Sometimes I Might Be Introvert veröffentlicht die Britin ihr bereits viertes Studioalbum. Textlich bietet das Album tiefe Einblicke in das Innere der Künstlerin. Musikalisch werden die sehr privaten Lyrics kombiniert mit dem für Little Simz typischen Grime Sound.

Obwohl Little Simz musikalisch im HipHop zu verorten ist, ist Sometimes I Might Be Introvert kein klassisches HipHop Album: ihre Texte werden mithilfe von Klaviermelodien und orchestralen Elementen musikalisch ideal untermalt. Beeindruckend sind auch die Spoken-Word Interludien, die das Album in verschiedene thematische Abschnitte teilen.

Die Lyrics des Albums stellen eine Reise in Little Simz Gefühlswelt dar. Das spiegelt auch der Albumtitel Sometimes I Might Be Introvert wider. Auf dem Album stellt sich die Rapperin so unter anderem die Frage, ob sie Musik nur macht, um Anerkennung zu bekommen. Die Themen, die sie behandelt, sind jedoch nicht nur ein Abbild ihrer eigenen Introspektive, sondern auch eine Verarbeitung wichtiger gesellschaftlicher Themen. So zum Beispiel der Titel Little Q, Pt. 2, der unverblümt die existierende Gewalt gegen People of Color porträtiert.

Sometimes I Might Be Introvert ist ein künstlerisches Gesamtkunstwerk, das durch sein gutes Storytelling und den harmonischen Albumaufbau brilliert. Little Simz Album bietet persönliche Eindrücke und verbindet Momente der Zärtlichkeit, Gesellschaftskritik und Feminismus gekonnt miteinander. Die für den HipHop untypischen orchestralen Elemente bieten zudem eine angenehme Abwechslung. Little Simz mit Sometimes I Might Be Introvert – Die Campusradio Jena CD der Woche.