Rockig, kantig, und ein bisschen artsy – am 9. April 2021 brachte die norwegische Band Årabrot ihr inzwischen neuntes Album auf den Markt. Mit dem Titel “Norwegian Gothic” kommen 15 taufrische Songs daher. Auf dieser neuen LP erwartet uns feinster Alternative Rock, ein bisschen Metal und ein Hauch Psychedelic Pop.
Årabrot gründeten sich 2001 im norwegischen Haugesund und benannten sich nach einer lokalen Mülldeponie. Mit ihrem anfänglichen Musikstil konnte die Band im Laufe der Jahre so einige Erfolge verbuchen: 2011 gewann sie etwa den Spellemannprisen, Norwegens wichtigsten Musikpreis, in der Kategorie Metal. Nach einigen Veränderungen in der Besetzung besteht die Band derzeit aus den beiden Mitgliedern Kjetil Nernes und Karin Park, die sich für ihre Projekte aber immer wieder Gastmusiker ins Studio holen – so auch auf dieser Platte.

In den 20 Jahren ihres Daseins hat die Band viele Wandlungen durchgemacht. Das gilt nicht nur für die Besetzung, sondern auch für die musikalische Entwicklung: War der Sound der Band anfangs noch irgendwo zwischen Noise Rock, Sludge und Doom Metal zu verorten, wurden die Songs mit der Zeit immer eingängiger und durchhörbarer. Mittlerweile spricht die Band auch ein Publikum abseits der Metalszene an. Auf “Norwegian Gothic” gelangen Årabrot zu einer gewissen Reife: Das zeigt sich nicht nur in grundsoliden Rocksongs, sondern auch in nachdenklichen, atmosphärischen Nummern wie “Hallucinational”, mit der die Band einen Ausflug in futuristische Klangwelten wagt.
Auf ihrem neuen Album zeigen Årabrot, dass einer Band selbst nach zwei Jahrzehnten noch nicht die Puste ausgehen muss, sondern dass – ganz im Gegenteil – auch nach so langer Zeit sogar eine deutliche Steigerung in der Vielfältigkeit, musikalischen Qualität und dem Einfallsreichtum möglich ist. Wer auf kreativen, härteren Alternative Rock steht, wird mit “Norwegian Gothic” sehr viel Spaß haben.
Text: Micha
Schnitt & Ton: Hux