Die CD der Woche: MC Cologne – So Niemals

Wie bitte? Ein Deutschrap-Album abseits des gewöhnlichen Gangsta-Rap? Kein übermäßiger Fokus auf Moneten und fette Karren? Richtig gehört! Auf seinem neuen Album „So Niemals“ liefert MC Cologne stimmigen Rap, der sich durch tiefgründige Texte und straighte Beats auszeichnet und auf allen Ebenen überzeugt.

Quelle: Promomaterial

MC Cologne ist ein noch recht unbekannter Rapper. Mit seinem Produzenten Philla bringt uns der Master of Ceremonies seit Jahren musikalische Bretter. Auf „So Niemals“ schafft er es auf 13 Tracks mit einer Gesamtlänge von ca. 38 Minuten den Hörer mit jedem Song aufs Neue zu überraschen. MC Cologne betonte auf Facebook, dass die LP nicht nur ein Werk von ihm und Philla sei. Er gibt ausdrücklich Probs an die Personen, die ihm bei der Entstehung zur Seite standen. Hier findet sich auch der Rapper Notyzze wieder, den man bereits bei Rap am Mittwoch hören konnte.

Der wohl eindrucksvollste Track des Albums ist „Broke“. In Zeiten, in denen sich die textliche Finesse deutscher Mainstream-Rapper irgendwo zwischen „Para“ und „Mercedes“ einpendelt, sticht „Broke“ enorm heraus. MC Cologne feiert hier das Pleite-Sein ab. Das hält er vor Allem in seiner Hook fest, die ohrwurmiger nicht sein könnte.

Alles in Allem veröffentlicht MC Cologne mit „So Niemals“ ein Album, dass von vorne bis hinten überzeugt. „So Niemals“ liefert mit Tracks wie „Broke“, „Gesprächskultur“ oder auch mit „Schlummermodus“ Bretter, die vollends mitreißen. Die melancholischen Vibes und tiefgründigen Texte stehen im starken Kontrast zum Mainstream-Rap, was sehr erfrischend ist. MC Cologne mit „So Niemals“ – die Campusradio Jena CD der Woche.