Die CD der Woche: Fenne Lily – Breach

Einsamkeit, Unbehaglichkeit und ein Durcheinander an Gedanken. Mit diesen Themen wird sich wohl oder übel fast jede Person in seinen Zwanzigern beschäftigen müssen. Fenne Lily hat dies auf musikalische Art in ihrem neuen Album „Breach“ gemacht. Darin verarbeitet sie all ihre Gefühle und Gedanken und macht daraus mit ihrer sanften Stimme etwas schönes zum anhören.

Fenne Lily wurde in London geboren, ist in Dorset aufgewachsen und dann nach Bristol gezogen. 2016 begann sie auf Festivals in England zu spielen und 2018 überlegte sie nach Deutschland zu ziehen. Dass sie dieser Gedanke nicht losgelassen hat, zeigt sich in dem Lied „Berlin“.

Der Albumtitel, der aus einem Wortspiel im Zusammenhang mit der Geburt der Künstlerin stammt, fühlte sich für Lily besonders passend an. “Das fühlte sich so an, wie ich es in dieser Platte gemacht habe. Ich habe eine Mauer durchbrochen, die ich für mich selbst gebaut habe, um mich selbst zu schützen und ich habe mich mit dem Nachteil befasst, mich einsam und allein zu fühlen.”, sagte sie. Der Titel “Breach” fiel ihr nach tiefen Gesprächen mit ihrer Mutter über ihre Geburt ein, bei der sie in Steißlage oder kopfüber in der Gebärmutter lag. Die Doppeldeutigkeit des Wortes, das mit einem “a” geschrieben “durchbrechen” bedeutet, passt also sehr gut zu ihrem Gefühl.

Bildquelle: Archiv

Bei dem Titel „Alapathy“ von zweiten Lied des Albums handelt es sich um einen Neologismus. Es ist ein Kofferwort aus den Begriffen „apathy“ und „allopathic“ im Sinne der westlichen Medizin. Fenne kritisiert hierbei ihren eigenen Umgang mit ihren Gedanken, indem sie versucht hat sie mit dem Rauchen von Cannabis auszuschalten. Es sei ihrer Meinung nach ein sehr westlicher Ansatz nur die Symptome des Problems zu behandeln und nicht den eigentlichen Grund.

Wer auch mit solchen Gedanken und Problemen zu kämpfen hat, sollte mal in das Album reinhören und vielleicht gelingt dann auch eine Art Durchbruch wie bei Fenne.