Eddie ist das zweite Album des achtköpfigen kanadischen Band Busty and the Bass. Damals noch zu neunt lernten sie sich in den ersten Wochen ihres Studiums innerhalb des Jazz Programms der McGill University in Montreal kennen.

Sogleich begannen sie gemeinsam auf Hausfeten und Veranstaltungen in ihrer Umgebung zu musizieren und sammelten eine treue Gefolgschaft ihrer Liveauftritte. Der Name Busty and the Bass stammt ebenfalls aus dieser Zeit. Busty ist ein mysteriöser, rein fiktionaler Bandleader, in dessen Rolle alle Acht nach Belieben schlüpfen können. Bustys Wandelbarkeit lässt sich auch in der Musik festmachen. Kein Lied klingt genauso wie das Vorherige. Lediglich ein loser roter Faden ist in dieser Fusion verschiedener Genres zu erkennen. – Die Arrangements sind üppig und dekadent, jedoch ohne überladen zu wirken.

“Eddie Don´t Lose the Kid” mahnt die Band, die sich für die musikalische Erziehung von Kindern einsetzt und während ihrer Tourneen keine Mühen scheut, Konzerte extra für Kinder zu spielen, da diese ansonsten wohl keine Möglichkeit hätten selbst Konzerte zu besuchen. Eddie soll ein Mixtape an ein Jüngeres Ich sein. Mit den 12, von Höhen und Tiefen berichtenden Liedern, soll der Optimismus transportiert werden, dass immer Klarheit auf einen Sturm folgt. So heißt es in dem Namensgebenden Track „I could tell you it gets better“.

Bildquelle: Archiv

In der derzeitigen Situation wünschen sie sich, dass das Album Freude und positive Energie bringt. Seit Beginn der derzeitigen Pandemie haben sich die Bandmitglieder nicht mehr gesehen und auch das Touren fällt aus. Dennoch lassen sie ihre Köpfe nicht im Sande stecken und arbeiten mit dem was ihnen zur Verfügung, zu besteht z.B. das offizielle Musikvideo zu Baggy eyed Dopeman aus Videocalls untereinander.

Zunächst beschränkte sich ihr Musikkatalog auf instrumentelle Covers berühmter Lieder. Die Instrumentals stehen auch immer noch im Fokus des Albums. Kunstvoll arrangiert, kann die Band 3Big Bandcharakter erhalten. Aber auch den Künstlern ihrer ehemaligen Cover sind sie mit diesem Album etwas nähergekommen. So featuren sie unteranderem R ´n ´B Ikone Macy Gray und Funklegnde George Clinton. Beides frühere Idole der Bandmitglieder.

Wie bereits angeklungen nimmt das Album die Zuhörenden auf eine Reise mit. Mühelos springt das Oktett zwischen 90ern, Lounge, Fahrstuhlawee, Stummfilm und Ufolandung, ohne dass es zusammenhangslos wirkt, oder man seinen derzeitigen Aufenthaltsort wirklich in Frage stellt, denn stets wird deutlich dass man von Busty and the Bass begleitet wird. Immer wieder ist da eine prächtige Bläsersection und ein lässiger Beat.

Busty and the Basses Sound ist nur schwer mit dem anderer Bands zu vergleichen Schon allein die schiere Größe ihres Kollektivs, und das jeweilige musikalische Talent seiner Mitglieder, ermöglicht eine beinahe orchestrale Gewaltigkeit, die durch die verletzliche Stimme des eSänger immer wieder aufgebrochen wird. Das Album klingt, wie sich ein lauer Sommerabend anfühlt – schön. Elektro, Pop, Soul, Hip Hop, Jazz, Dance? So genau kann man Eddie wohl nicht definieren, aber vielleicht muss man das ja auch gar nicht. Hört lieber selbst hinein und macht euch ein Bild.