Diese Woche entführt uns die CD der Woche nach Brasilien und Angola. Dort verbringen wir einen lauen Sommerabend.

Brasilianische Rhythmen, vermischt mit afrikanischer Kultur das ist das einzigartige Album Olorum von Mateus Aleluia. Sanfte Trommelklänge und Gitarren begleiten den Gesang Aleluias und seiner Gäste und laden zum Träumen in ferne, sonnige Welten ein.

Der 76 jährige Singer-Songwriter stammt aus Cachoeira in Brasilien. Bekannt wurde er mit der Band Os Tincoãs, die ihre afrikanische Kultur in die in Brasilien beliebte Musik einfließen ließ. Von 1983 bis 2002 lebte Aleluia in Angola um dort an einem Kulturprojekt für die Regierung zu arbeiten. Dort beschäftigte er sich besonders mit Afro-barock Musik und afrikanischer Philosophie.

Olorum erscheint in der Religion der Yoruba als Gottheit und Erschaffer des Lebens. Olorum oder Olodumare wird jedoch nur angerufen, wenn keine andere Gottheit bereit ist zu helfen. Eine Art letzter Ausweg sozusagen. Im Titelsong „Olorum“ besingt Aleliua eben jene Gottheit und ruft diese um Hilfe an. Der Song wirkt zugleich Gesellschaftskritisch, da Sklaverei und Rassismus genauso thematisiert werden wie die afrikanische Kultur in Brasilien, welche selbst in Afrika nicht mehr auf diese Art erhalten ist.

Produziert wurde das Album von Ronaldo Evangelista, der zuvor mit vielen anderen afro-brasilianischen Künstlern zusammengearbeitet hat. Elf der zwölf Tracks wurden von Aleluia selbst komponiert. Für einige hat er sich mit bekannten Künstlern aus Brasilien wie Lucas Martins oder Gustavo Ruiz zusammengetan. Das neue Album unterscheidet sich stark von seinen vorherigen, die einen eher akustischen Sound hatten. Gitarre und Schlagzeug verleihen diesem Album einen eher modernen Sound. Trotz dieser zeitgenössischen Melodien hört man den afrikanischen Ursprung stark heraus.

Der ruhige, beinahe melancholische Klang von Olorum und ist perfekt für einen entspannten Abend draußen, an einem warmen Sommerabend. Mateus Aleluia mit Olorum – Die Campusradio Jena CD der Woche.