Die CD der Woche: Ibibio Sound Machine – Doko Mien

Ibibio Sound Mashine singen auf zwei Sprachen und bringen in ihrer Musik die Energien verschiedener Kulturen zusammen. Wie sich das anhört, erfahrt ihr in unserer CD der Woche…

Was passiert wenn man sich ein Herz fasst und moderne electronic-musik mit afrikanischem Funk und Disco verbindet? Die Band Ibibio Sound Machine scheinen die Antwort zu liefern. Die 8-Köpfige Band aus London entstand 2010 aus einem Projekt der Produzenten Max Grunhard, Leon Brichard, und Benji Bouton heraus. Nachdem sie Sängerin Eno Williams für ihr Projekt gewinnen konnten, wurde die Band mit talentierten Musikern aufgefüllt und Ibibio Sound Machine war geboren. Das 11 Lieder starke Werk ist das dritte Studioalbum der Band. Man hört schnell das hier zusammenkam, was zusammen gehört.


Der Name der Band Ibibio Sound Machine entstammt von Sängerin Eno Williams selbst. „Ibibio“ ist die Sprache des Ibibio-Volkes im südöstlichen Nigeria. Williams Mutter stammte aus genau diesem Teil Nigerias und erzählte der Sängerin während ihrer Kindheit immer wieder Geschichten aus ihrem Heimatland. Genau diese Erzählungen fließen regelmäßig in die Texte der Band ein. So bedeutet der Albumtitel „Doko Mien“ sicherlich nicht ohne Grund, übersetzt „Sag es mir!“ oder „Sag mir alles!“.

Bereits die ersten beiden Singleauskopplungen geben die Richtung für das neue Album vor. Der Titeltrack „Tell me (Doko Mien)“ wird angetrieben durch einen schnellen aber klaren Electrobeat. Besetzt mit leichtem Hall erinnert der Gesang Eno Williams an die 80er-Discozeit. Dabei muss sie auch nicht den Vergleich zu Größen wie Evelyn Thomas oder Sylvester scheuen. In der zweiten Singleauskopplung „Wanna come Down“ sind wieder deutlich mehr Funkelemente zu finden. Eines haben aber beide Songs gemeinsam. Sie versprühen eine unheimliche Energie und machen Lust zu tanzen.

Ibibio Sound Machine können aber auch ganz anders. Auf Tracks wie „I Know That You’re Thinking About Me“ oder „Kuka“ werden deutlich melancholischere Klänge hörbar. Hier kommt die soulige Stimme von Eno Williams besonders gut zur Geltung. Auch weil hier die musikalische Untermalung ihrer Stimme viel mehr Platz zur Entfaltung bietet. Einzig die langen und teils starken Fade-Outs irritieren und trennen die einzelnen Lieder sehr hart voneinander.

Seinen Abschluss findet das Album im komplett in Ibibio geschriebenen „Basquiat“. Es wirkt wie während einer Jamsession entstanden und rundet ein facettenreiches Album ab. Es wirkt als hätten alle Beteiligten großen Spaß an den Aufnahmen gehabt und das steckt an. Ibibio Sound Machine mit „Doko Mien“ Die Campusradio Jena CD der Woche.

Bildquelle: Pressefotos

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