Erst fünf Spieltage ist die neue Saison in der Regionalliga Nordost alt. Nach zuletzt zwei Spielen ohne Sieg war der FC Carl Zeiss Jena allerdings leicht unter Druck. Dass die Blau-Gelb-Weißen in dieser Spielzeit nicht nur den Verfolger spielen wollen, wurde beim 4:0-Erfolg gegen Tabellenschlusslicht Hertha 03 Zehlendorf deutlich.
Solide, aber nicht komplett zufriedenstellend: So ähnlich fiel das Fazit nach vier absolvierten Spieltagen in der Regionalliga Nordost für den FC Carl Zeiss Jena aus. Zwei Siege zum Auftakt wurden von einer Niederlage bei Altglienicke sowie anschließendem Unentschieden in Zwickau zumindest relativiert. In dieser Phase kam die Begegnung mit Hertha 03 Zehlendorf genau richtig. Der Klub aus Berlin kam nicht gut in die Saison und ging als Tabellenletzter und ohne Punkte in die Partie.
Für den FCC, der vor dem Spieltag auf Rang 6 lag, sollte es am Dienstagabend zu ungewöhnlicher Uhrzeit aber von Beginn an nach Plan laufen. Schon in der vierten Minute erahnte Stürmer Manassé Eshele einen zu kurz geratenen Rückpass geistesgegenwärtig und schoss zur frühen Führung ein. Jena blieb danach am Drücker, ohne zu zaubern, erarbeitete sich aber weitere Gelegenheiten. Nach einem Eckball war es dann Abräumer Maxim Hessel, der goldrichtig stand und noch vor der Pause erhöhte. Gut gelaunt zeigten sich die 5.905 Fans, sowohl auf der Südkurve wie auch auf der Nordtribüne. Während der nicht immer aufregenden Partie kannte der Gesang keine Pause.
Eshele aufmerksam, FCC-Defensive gefällig
Das Niveau blieb in großen Phasen des Spiels überschaubar. Das Team von Trainer Volkan Uluc konnte Kräfte sparen und mit den erprobten Mitteln die Defensive des Gegners aushebeln. Die sich bietenden Räume in Durchgang zwei wussten erst Moritz Fritz sowie Einwechselspieler Timon Burmeister nach jeweiliger Vorarbeit des auffälligen Malik Talabidi zu nutzen. Weil es vor dem eigenen Gehäuse nie so wirklich gefährlich wurde und die Zeiss-Elf selbst noch gute Chancen ausließ, war der 4:0-Endstand dementsprechend leistungsgerecht.
Uluc ordnete den Auftritt seiner Mannschaft nach dem Abpfiff ein: “Wir wollten aber offensiv und mutig antreten, den Gegner zu Fehlern zwingen, erst gar nicht hier irgendwas aufkommen lassen. Und deswegen war es auch in der Anfangsphase schon so, dass wir hochgeschoben haben, Fehler erzwungen haben, das gut ausnutzen konnten, heute auch bei den Standards präsent waren. Und insgesamt ist man natürlich zufrieden. Gerade nach dem Spiel gegen Zwickau, wo wir auch ein gutes Spiel gemacht haben, war es gut, dass wir gleich wieder spielen, und deswegen ist es heute Abend, wo man dann auch mal so ein Ergebnis genießen kann.”

Auch für Schienenspieler Talabidi war es ein Auftritt mit wichtigen Erkenntnissen: “Natürlich führt man dann 1:0. Aber in der ersten Halbzeit hat man auch gesehen, dass ein paar Pässe nicht ankamen und wir ein bisschen ungenau waren. Da muss man dann auch viel arbeiten gegen den Ball. Aber ich denke, wir haben es trotzdem ganz gut gemacht. Man muss sich dann auch in solche Spiele reinbeißen. Ich glaube, je länger das Spiel ging, desto mehr sind wir reingekommen und auch dominanter geworden und konnten das Spiel dann komplett auf unsere Seite ziehen.”
Der 20-jährige Hessel durfte sich über ein herausragendes Spiel freuen und ist bereit für mehr Verantwortung: “Da sehe ich mich auf jeden Fall. Wenn ich das Vertrauen bekomme vom Trainer, dann freut mich das sehr. Ich versuche das natürlich umzusetzen und ich traue mir das auf jeden Fall zu.”
In der nächsten Partie des FCC wartet mit Chemie Leipzig ein unliebsamer Rivale. In einer Woche muss Jena dabei erneut an einem Dienstagabend ran. Zumindest der neue Rückenwind dürfte die Saalestädter auf dieser Auswärtsreise beflügeln.
FC Carl Zeiss Jena: Liesegang – Butzen, Talabidi, Hessel, Reddemann, Hoppe (99′ Wenk) – Schau (78′ Werner), Fritz (61′ Hehne) – Weihrauch (61′ Burmeister), Eshele (73′ Kratzenberg), Prokopenko (61′ Lankford)
FC Hertha 03 Zehlendorf: Dedidis – Smailovic (64. Roßbach), Keskin, Wicht (46. Voahariniaina), Hebisch (46. Hasenberg), Keller (46. Abe), Reimann, Yoldas (64. Schulz), Wachs, Doll, Quila