Was ist besser als ein verregneter und grauer Sommer? Nun, wohl einiges. Zu einem definitiven Highlight der Alternativen im Sommer gehört das Programm der Kulturarena in Jena. An einem Mittwochabend gab es sogar ein musikalisches Doppelpacket in Form von Robert Finley & Ina Forsman. Unsere Musikeule Tim war vor Ort und kann mehr von dieser besonderen Live-Erfahrung erzählen!

Es ist ein grauer Mittwochabend, genauer gesagt der 30.07.25. Die Kulturarena im Zentrum von Jena füllt sich zügig mit Besuchern. Man merkt die besondere Anspannung in der Luft, verursacht durch das unübliche Programm für den Abend. Heute tritt zuerst die finnische Sängerin Ina Forsman auf, welche danach von dem Amerikaner Robert Finley abgelöst wird. Die beiden sich eher kontrastierenden Musiker werden durch eine Passion vereint: Die Liebe für den Soul und Blues

Pünktlich beginnt es dann um halb acht, Ina Forsman mit vierköpfiger Bandbesetzung betritt die Bühne. Mit Ausnahme der Sängerin ist der Kleiderstil in Business-Casual gehalten, welcher einen unverkennbar finnischen Charme versprüht. Von Beginn an brilliert sich die Sängerin mit weicher Stimme, die fließend auch die höchsten Tonhöhen erreicht. Viele der Lieder stammen aus ihren neuen Album “After Dark Hour” (2025), welche malerische Balladen und infektiöse Grooves beinhalten. Nach etwas mehr als einer Stunde ist es dann auch soweit, Ina Forsman und ihre Band verabschieden sich unter Applaus vom Publikum.

Die Pause zum Umbau der Bühne dauert nur kurz an, wenige Minuten später betritt die Soul-Ikone Robert Finley das Scheinwerferlicht. Zusammen mit einer weiteren Sängerin und Band kauft man den Musikern sofort ab, dass sie aus den Tiefen von Louisiana bis hierhin nach Jena gefunden haben. Cowboyhüte und Schlangenstiefel kombiniert mit der rauchigen Stimme des 71-jährigen Sängers ergeben eine authentische Dosis “Southern Soul”. Trotz angeschlagener Stimme durch eine Lebensmittelvergiftung gelingt es Robert Finley zusammen mit seiner talentierten Band eine energiegeladene Show hinzulegen. Zum Ende hin beweist seine Tochter Christy Johnson, dass sie als zweite Sängerin auf der Bühne auch das Steuer übernehmen kann. Strahlend verabschieden sich zum Schluss Vater und Tochter zusammen mit Band von vom jubelnden Publikum.

Man mag vieles über den heutigen Abend sagen, langweilig war er nicht. Robert Finley und Ina Forsman haben der Kulturarena heute gezeigt, was für unterschiedliche Interpretationen in einem Genre möglich sind.

Foto: Tim Jätz