Ischia ist nicht nur eine Vulkaninsel, sondern auch die neuste Indie-Pop-Band aus Wien. Ihrem Debütalbum “Leave Me To The Future” haben wir uns mal mit einem kritischen Auge genähert – und stellen es euch nun als unser Album der Woche vor!
In ihrem Line-Up versammeln sich Leute, die sonst mit anderen Größen der Wiener Indie-Szene auf der Bühne stehen. Tatsächlich sind ischia aber kein Seitenprojekt, sondern die aus jahrelanger Freundschaft und spontaner Assoziation entstandene Band rund um Frontfrau und Namensgeberin Adele Ischia.
Obwohl ischia erst seit diesem Jahr als Band besteht, die Wurzeln gehen tatsächlich noch viel weiter zurück. Und zwar auf jenen Tag, als eine 15-jährige Adele einen 18-jährigen Hjörtur in ihrer alten
Heimatstadt Salzburg auf der Straße spielen sah. „Er war halt dieser coole isländische Musiker mit
seinen Hosenträgern und seinen Halstüchern“, sagt sie, „In Salzburg ist es nicht so schwer aufzufallen.“ Ischia selbst soll wiederum ausgesehen haben wie ein junger Bob Dylan. Die beiden verloren einander nie ganz aus den Augen, auch wenn Hjörtur zwischenzeitlich in so unterschiedlichen Bands wie Chilli & The Whalekillers und Oehl spielte. Aber es war die Begegnung mit Lena Kauntz bei einer Party in Wien, die schließlich die Gründung der Band auslöste.
Auf ihrem Album entpuppen sie sich nun als Band mit breiter dynamischer Palette, beseelt von einer
zugänglichen Mischung aus Witz und Melancholie Sowohl in “Break-Up” als auch “Is It Gonna Last” wendet sich die Band dem Thema Schlussmachen zu. Ihr Track “Sorry Mama“ beschreibt die alltäglichen Herausforderungen im Leben einer jungen Frau, zwischen Mutters Fragen, wann’s endlich Kinder gibt, der alltäglichen Abwehr toxischer Männlichkeit, und dem Grundproblem, bei all dem die eigene Würde zu bewahren. „Fake“ wiederum verweist darauf, wie sehr sich doch manche Leute gerne in der Opferrolle sehen, statt sich einzugestehen, vielleicht selbst das größte Problem in dem Moment zu sein. Der namensgebende Track “Leave Me To The Future” erinnert durch seine ruhigen, fast schon sanften Vibes an den Klassiker “Creep” von Radiohead, wenngleich der Song auch ganz ohne Klimax auskommt. All diese Themen sind umhüllt von einem gritty-soften 80er-90er-Sound, der in Zukunft bestimmt ischia unverkennbar werden lässt. Selbst in der bereits florierenden Wiener Indie-Szene.
ischia mit ihrem Debütalbum “Leave Me To The Future” – durch Witz und eingängige Melodien unser Campusradio Jena Album der Woche!
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