Die CD der Woche: Chuckamuck – Language Barrier

Am 29. Januar veröffentlichte Chuckamuck ihr neues Album Language Barrier. Ein Multilinguales Album, bei dem sich die Band an einer Neuinterpretation ihrer bisher erfolgeichsten Songs probiert. Was daraus geworden ist, erfahrt ihr in unserer aktuellen CD der Woche.

Welche Grenzen sind der Musik gesetzt, und wie kann man sie überwinden? Was muss man tun, um als Band nicht nur die Leute vor der eigenen Haustür, sondern vielleicht auch die hinterm Gartenzaun begeistern zu können? Diese Fragen beschäftigen die Berliner Indierockband Chuckamuck nicht erst seit gestern. Nach über 14 Jahren im Musikgeschäft liefert die Truppe eine Art Best-of-Album namens Language Barrier. Language Barrier ist Teil eines umfassenderen Musikprojekts. Mit ihrer neuen Scheibe nähern sich die Jungs einem Tellerrand ganz eigener Art: der Sprache.

Wer hat nicht schon den Spruch gehört: Die Musik ist die einzige Sprache, die jeder Mensch auf der Welt versteht. Dabei gibt es sehr wohl mehr als nur Verständnisprobleme, wenn man als Band in einer englischdominierten Rockwelt versucht, mit deutschen Texten Fuß zu fassen – also genau in der Sprache, mit der man am kunstvollsten umgehen kann. In mehr als 3 Jahren Handarbeit entstand nun ein Projekt, das mit dieser Problematik spielt und gleichzeitig Zuhörer außerhalb der deutschsprachigen Bubble erreichen will. Chuckamuck nehmen dafür ein paar ihrer größten Songs und übersetzen sie in insgesamt 8 Sprachen: Italienisch, Französisch, Spanisch, Schwedisch, aber auch Polnisch, Hebräisch und Japanisch.

Bildquelle: Promomaterial

Die 11 Tracks der taufrischen LP sind keine bloßen Neuaufnahmen mit anderen Texten. Jeder Titel macht auch ein bisschen die Entwicklung hörbar, die die Band seit 2006 durchgemacht hat: Nicht mehr ganz so wild und ungezähmt, präsentieren sich Chuckamuck aber immer noch krautig, ungebügelt und straightforward. Egal ob man das dann Post-Punk, Garage-Rock oder Lo-Fi-Punk nennt, jeder Song geht direkt und unkompliziert auf Ganze. Die rauen und manchmal etwas vernuschelten Vocals geben dem Sound dazu einen leicht psychedelischen Touch.

Language Barrier gibt’s aber nicht nur auf die Ohren. Man kann sich zu jedem der Songs auch ein Musikvideo ansehen – komplett selbst gemacht und selbst gezeichnet. Denn Sänger Oska Wald ist nebenbei ein begabter Cartoonist. Wer also Lust auf kantigen Garage-Rock abseits der eingetretenen Pfade hat, der kommt mit diesem Album voll auf seine Kosten.

Chuckamuck mit Language Barrier – die Campusradio Jena CD der Woche.