Der Ausreißer der Woche: Ant Antic – Good Vids, Vile Times

Jeder hat sich schon einmal von Informationen überfordert gefühlt. Auf „Good Vids, Vile Times“ beschäftigt sich Ant Antic mit genau diesem Gefühl. Die ständige Präsenz von Medien und Informationen sowie deren Auswirkungen auf die Menschen ist das Thema des Albums. Heutzutage ist es Usus, dass eine große Menge negativer Informationen aus Nachrichten und Social Media auf uns einprasseln. Dieses Gefühl versucht der Künstler auf seinem Album einzufangen. Untermalt wird dies von elektronisch angehauchten Beats in R‘n‘B-Style.

Ant Antic heißt eigentlich Tobias Koett und stammt aus Österreich. Aktuell lebt er aber in Berlin und produziert laut eigener Aussage „Melancholie verpackt in zeitgenössischem R&B“. Seine avantgardistischen Beats sind hierbei eines seiner Markenzeichen. Auf der Bühne performt Ant Antic aber nicht alleine. Unterstützt wird er von zwei Musikern am Schlagzeug und am Synthesizer.

Bildquelle: Promomaterial

Während er sich auf seinem ersten Album „Wealth“ noch gefragt hatte, wie es ihm geht, verrät Ant Antic, dass er sich für „Good Vids, Vile Times“ gefragt hat, warum es ihm so geht. Dies wird sichtbar am Track „Yellow Press“. Hier vertont er die Gefühlslage des Werbens mit dem eigenen Leben. Meistens bleibt hier aber von ebenjener Inszenierung meist nur Leere und Beklemmung zurück.

Ant Antic liefert mit „Good Vids, Vile Times“ ein stilistisch ausgereiftes Album, das mit einem deutlichen Kontrast zwischen melancholisch-düsteren Texten zu geradezu vor Optimismus strotzenden Beats aufwartet. Besonders überzeugend ist hier der Style und die textlich vorhandene Tiefe, die auf den Konflikt des Überflusses von Informationen mit einer immer mehr vernetzten digitalen Welt anspielen. „Good Vids, Vile Times“ – die Campusradio Jena CD der Woche.