Die CD der Woche: Khruangbin – Mordechai

Khruangbin, thailändisch für „Flugzeug“, nehmen uns auf eine musikalische Reise von Texas über Thailand, bis nach Westafrika. Wie ihr Namensgeber entdecken sie neue Welten auf ihre eigene Art und Weise, bleiben dabei aber ihrem altbekannten Sound treu.

Khruangbin - Mordechai (Vinyl LP) (Upcoming Release ...

Das Album „Mordechai“, welches am 26.06. veröffentlich wurde, ist das vierte Album der Band aus Houston, die vor allem dafür bekannt ist, sich aus aller Welt inspirieren zu lassen. So hatte zum Beispiel das erste Album „The Universe Smiles Upon You“ ihren Einfluss aus thailändischer Musik der 60er und das zweite Album „Con Todo El Mundo“ spanische und nah-östliche Einflüsse. Nach einer 24-Monatigen Tour ist die Band rund um Laura Lee am Bass, Mark Speer an der Gitarre und Donald Ray Johnson Jr. an den Drums weit gereist und hat neue Ideen mitgebracht, die die hauptsächlich instrumentale Musik bereichern soll: diesmal zum Beispiel aus Pakistan, Korea und Westafrika. Nach dieser anstrengenden Tour begab sich die Bassistin auf eine große Wanderung, um sich wieder selbst zu finden. Dabei schloss sie sich einer ihr vorher unbekannten Familie an, angeführt von dem Familienvater und Namensgeber für die LP, Mordechai.

Das Album klingt gewohnt chillig und passt perfekt zu einem entspannten Beisammensein. Es ist aber trotzdem nicht langweilig, sondern lässt einen unweigerlich den Kopf mitnicken, was vor allem dem straight-forward gespielten Schlagzeug und dem wunderbar groovigen Bass zu verdanken ist. Doch auch die Gitarre sprenkelt interessante Farbtupfer in das Arrangement. Was zunächst erstmal wie simple Hintergrundmusik erscheint, eröffnet bei genauerem Hinhören vorher unbekannte Klangwelten, in denen es immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt.

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Im Vergleich zu vorherigen Alben wird sich nun aber, neben dem subtilen Einsatz von Synthesizern, auch mehr auf den Gesang fokussiert. Vor allem Laura Lees Stimme steht mehr im Vordergrund, wobei diese jedoch nie als das tragende Instrument zu sehen ist. Vor allem bei dem Lied „You and I“, das in 14 verschiedenen Sprachen gesungen wird, liegt der Fokus auf der Stimme. Bei diesem Track lohnt sich übrigens auch ein Blick auf das liebevoll gestaltete Musikvideo. Dabei handelt es sich auch um eines der flotteren Lieder des Albums. Dies trifft auch auf das Lied „Pelota“ zu, in dem auf Spanisch gesungen wird und lateinamerikanische Rhythmen und Sounds entliehen werden.

Mordechai hat vor allem eine Stärke: es findet die richtige Mischung. Die richtige Mischung aus sowohl Altbekanntem und Neuem aber auch aus entspannter und gleichzeitig interessanter Musik. Deswegen ist sie sowohl als Platte zum Entspannen als auch zum aktiven Zuhören eine absolute Empfehlung.

Bildquellen: Promomaterial; https://pyxis.nymag.com/v1/imgs/f4b/7ef/0c8d55717ce10b294ae7ac355b519a85c5-26-khruangbin.rsquare.w700.jpg