Klarträumen

Klarträumen – Was ist das eigentlich? Und vor allem: Wie lässt es sich lernen? Genau das erfahrt ihr in diesem Beitrag.

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Klarträumen oder auch „luzides Träumen“ bezeichnet die Fähigkeit, seine Träume nach Belieben steuern zu können, indem man sich des Traumes bewusst wird, in welchem man sich gerade befindet. Hat man das erst einmal geschafft, kann man sich seine Traumwelt frei erschaffen und auch sonst alles tun, worauf man gerade Lust hat. Fliegen, zaubern oder durch die Zeit reisen. Man kann auch Personen treffen, die es gar nicht gibt oder die schon lange tot sind.

Ein weiterer Vorteil des Klarträumens besteht darin, Albträume zu entschärfen oder sich bewusst seinen Ängsten zu stellen. Auch ist es möglich, auf diese Weise die eigenen Fähigkeiten zu verbessern, da sowohl das Muskelgedächtnis als auch das Kreativzentrum des Gehirns aktiv bleiben.

Da alles möglich ist, bekommt ihr vielleicht sogar neue Ideen und Lösungsansätze in einem Klartraum. Man sagt, dass Einstein auf diese Weise die Relativitätstheorie aufstellte und berühmte Musiker, wie etwa die Beatles, ihre Welthits verfassten.

Wie also könnt ihr das Klarträumen lernen?

1. Traumerinnerung verbessern

Wir alle träumen mehrfach jede Nacht. Allerdings können sich viele Menschen nur selten oder gar nicht an ihre Träume erinnern. Legt euch darum zunächst ein Traumtagebuch an, in welchem ihr eure Träume so detailliert wie möglich notiert. Am besten noch im Bett, direkt nach dem Aufwachen.

2. Das Timing

Unser Schlaf besteht aus mehreren Phasen, dem leichten, dem tiefen und dem REM-Schlaf. REM steht für „rapid eye movement“ und bezeichnet die schnellen Augenbewegungen während dieser Phase, in welcher wir auch träumen. Im Laufe der Nacht durchleben wir diese Phasen in mehreren Zyklen. Da der REM-Schlaf gegen Ende der Nacht häufiger auftritt, als direkt nach dem Einschlafen, ist es wichtig, lange genug zu schlafen, um möglichst viele REM-Phasen zu durchlaufen. Unterbricht man nach etwa sechs Stunden seinen Schlaf, ist die Wahrscheinlichkeit nach dem erneuten Einschlafen unmittelbar in einen Traum hinein zu dämmern am Höchsten.

3. Das Traumbewusstsein

Alles, was wir tun müssen, um unseren Traum nach Belieben steuern zu können, ist lediglich, ihn als einen solchen zu erkennen. Und zwar während wir träumen. Das ist allerdings leichter gesagt, als getan, da unser Gehirn alles daran setzt uns unwissend zu halten. Aber es geht. Mit Hilfe sogenannter „Realitiy-Checks“. Das sind kleine Aufgaben, die wir am Tag tun, um zu testen, ob wir uns gerade in einem Traum befinden oder nicht. Wiederholen wir sie regelmäßig, werden wir es irgendwann auch im Traum tun und ihn so entlarven.

Beim sog. Nasen-RC hält man sich Beispiel einfach die Nase zu und versucht zu atmen. Im Wachleben geht das nicht. Da ihr euch im Traum aber natürlich nicht eure echte Nase zuhaltet, werdet ihr weiteratmen können und so wissen, dass ihr gerade träumt.

4. Die Kontrolle

Um im Klartraum die Kontrolle zu behalten, müssen wir unser Unterbewusstsein beschäftigen. Etwa durch schnelles Reiben der Hände oder das Lösen von Kopfrechenaufgaben. Klingt komisch, funktioniert aber. Es kann aber auch schon ausreichen, einfach um die erwünschte Kontrolle zu bitten. Denn bei allem Widerstand ist das Unterbewusstsein nicht unser Feind.

5. Das Traumformen

Egal, was ihr in eurem Klartraum erschaffen wollt, ob einen Gegenstand, eine Figur oder eine ganze Szene oder Welt. Lasst das Ding eurer Wahl nicht vor eurem geistigen Auge entstehen, sondern zieht es in freudiger Erwartung einfach aus der Tasche oder erwartet die erwünschte Gesellschaft oder Szene hinter der nächstbesten Tür.

6. Geduld und Spucke

Wie alle anderen Talente und Fähigkeiten, bedarf auch das Klarträumen natürlich einer gewissen Übung. Es kann vorkommen, dass es einige Tage braucht, ehe ihr eure erste Erfahrung machen könnt. Aber es lohnt sich wirklich! Und dann könnt ihr euch auch voller Stolz einen Oneironaut nennen. Denn das ist der offizielle Titel eines Klarträumers.

In diesem Sinne: Schlaft gut und träumt was Schönes.

Quellen:

  • Simon Rausch: Oneironaut: Das Klartraum-Praxishandbuch
  • https://kt-forum.de/
  • https://www.youtube.com/watch?v=vnJN3kylxWA