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Manchmal tut es gut, zu den Anfängen zurückzukehren. Das gilt auch für die Band The Wytches und ihr neues Album “Talking Machine”. Obwohl es schon ihr fünftes Studioalbum ist, ist es erst das zweite Album, das sie gemeinsam live im Studio eingespielt haben – ganz so wie ihr Debütalbum damals.

The Wytches sind definitiv keine Newcomer, sondern schon altbewährte Hasen im Musikgeschäft. 2011 gründete sich die Band in Brighton, UK. Als es Kristian Bell und Gianni Honey für ihr Studium nämlich nach Brighton zog, zögerten die beiden nicht, die Möglichkeit zu nutzen, um eine Band zu gründen. Und wie es das Schicksal wollte, fand sich auch gleich noch ein Bassist – Daniel Rumsey stieß als einziger Bewerber dazu – und ist seitdem aktiver Teil der Band. Ebenfalls dabei seit Anfang an? Mark Breed, an der zweiten Gitarre. Und auch wenn Gianni Honey die Band inzwischen verlassen hat, und Bahvin Thaker jetzt an den Drums sitzt, hat es der Produktivität der Band keinen Abriss getan: Vier ganze Alben, so einige EPs und Singles hat die Band bereits veröffentlicht. Und dabei haben die einzelnen Mitglieder sogar noch die Zeit gefunden, eigene musikalische Werke zu verfolgen, auch außerhalb von The Wytches!

Doch jetzt melden sich The Wytches mit ihrem fünften Studioalbum “Talking Machine” wieder zurück – und schlagen gleich in die Kerbe der Nostalgie. Denn mit den verzerrten Gitarren, den balladigen Gesängen und dem prominenten Schlagzeug fangen sie perfekt den Stil des 60er-Rocks ein und erfinden ihn doch ganz neu. Als einstiger Plattenladen-Mitarbeiter hat Kristian Bell dabei natürlich auch mögliche Inspirationsmaterialien ständig in Griffweite gehabt! Und so gesellt sich zum nostalgischen Rocksounds des letzten Jahrhunderts auch eine Prise Garage und Surff-Psych. Das Album ist aber nicht nur etwas für diejenigen, die gerne an ferne Zeiten erinnert werden. Im Titeltrack “Talking Machine” setzt sich die Band beispielsweise mit dem Thema KI auseinander, und ihre möglichen Auswirkungen. Mit “Romance” beziehungsweise “Romance 2” zeigt sich die Band dann noch von ihrer verletzlichen Seite. Insgesamt überzeugt das Album vor allem durch seine direkten, fast schon simplen Melodien, die dafür den tiefgründigen Lyricis umso mehr Raum zur vollen Entfaltung bieten.

The Wytches haben uns mit eingängigen Melodien und frischen Texten sofort in den Bann gezogen – kein Wunder also, dass wir von “Talking Machine” verzaubert waren – unser Campusradio Jena Album der Woche!