Die etwas anderen Lovesongs veröffentlicht die Band FLIMMER auf ihrem neuen Album „Lieben & Lassen“. Wer bei FLIMMER eine klassische 08-15 Indie-Band erwartet, liegt falsch. Die sich 2021 gegründete Band vereinen synthetische Gitarren und brachial verzerrte Bässe mit elektronischen Schlagzeugsounds. In ihren deutschsprachigen Texten sind sie sauer, enttäuscht, traurig und verliebt.

„Bevor ich euch glaub, glaub ich lieber gar nichts mehr“ –mit dieser Zeile machen FLIMMER direkt klar, dass sie nichts schönreden wollen. Knallharter Realismus trifft auf sehr persönliche Emotionen von fünf Mittzwanzigern aus der süddeutschen Provinz. Düstere Klangelemente unterstützen die unterschwellige Melancholie, die oft mitschwingt,wenn in den Songs von gescheiterten Beziehungen und verklärten Blicken zurück in die ach-so-schöne Jugend erzählt wird.Die Texte sind ehrlich, melancholisch, nostalgisch und vor allem neu.

Nachdem das letzte Album bereits mit einem schmerzhaften Trennungssong endete, rappelt sich der Protagonist zu Beginn des zweiten Albums „Lieben & Lassen“ wieder auf, so der Song „Laufen lernen“ und verliebt sich sogar neu, wie die Tracks „Armageddon“und „Ich will mit Dir“ zeigen. Im Laufe der weiteren Songs gerät die neue Beziehung aber bereits ins Wanken, was schließlich zu einer erneuten Trennung führt. Das Album „Lieben & Lassen“ bildet somit eine zusammenhängende Story, die das Liebesleben von Millenials ziemlich passend beschreibt. Sänger Elias sagt über das Album: „Das Album war eigentlich überhaupt nicht als Konzeptalbum gedacht, doch als wir die Tracklist erstellt haben, ist uns aufgefallen, wie gut sich die einzelnen Songs zu einer ganzen Geschichte ergänzen“. Während sich FLIMMER viel an elektronischen Effekten wie Autotune, dicken Synthesizern und Drumpads ausprobiert hat, blitzen immer wieder rhythmische E-Gitarren und hookige Riffs durch und machen das Album zu einer gelungenen Mischung aus klassischem Indie-Rock und modernen HipHop-Sounds.