Es ist Freitagabends der 11. Juli vor dem Theaterhaus Jena. Als Teil der Konzertreihe über den Sommer gibt es auch heute wieder Besuch aus dem internationalen Raum: Dieses Mal ist es die niederländische Sängerin Kovacs mit Entourage, welche die Stadt mit atmosphärischen Pop heimsucht. Unsere Musikeule Tim war vor Ort kann mehr von der Erfahrung berichten.
Die Kulturarena im Sommer hält immer wieder Überraschungen bereit, denn so manch ein Künstlername im Programm kann einem unerwartet begegnen. Eine willkommene Überraschung jedoch ist die Popsängerin Kovacs, was sich auch in dem Publikum widerspiegelt. Die Kulturarena Jena wird nicht eingerannt, ist jedoch gut gefüllt. Spannenderweise mit einem Publikum, welches sich durch ein hohes Maß an Vielfältigkeit auszeichnet. Ältere Pärchen, ganze Familien und Freundesgruppen aus dem Uni-Campus wurden durch ein Ziel vereint: Sich gute Musik an einem grauen Freitagabend zu geben.
Und dieses Ziel lässt nicht lange auf sich warten, die leere Bühne wird von Kovacs und einem Quintett an Instrumentalisten gefüllt. Straight To The Point fangen Sängerin und Band direkt an zu musizieren. Opener ist der verspielte Track “50 Shades Of Black” aus ihrem gleichnamigen Debütalbum. Von Beginn an ist klar: Das Soundmixing auf der Bühne stimmt. Es gibt eine Balance zwischen Vocals und einzelnen Instrumenten, kein Element wird von einem anderen unausgewogen übertönt. Die tiefen Livevocals von Kovacs stehen den Studioaufnahmen ihres Musikkatalogs in nichts nach. Die Songauswahl ist abwechslungsreich, wobei das Debütalbum am stärksten vertreten ist. Zwischen einzelnen Performances gibt es natürlich Anekdoten von der Niederländerin in Vintage-Korsett-Outfit, teils mit Bemerkungen über die nicht so ganz so familienfreundlichen Inspirationen für einige Songs.
Die Musik im Laufe des Konzerts stimmt, nur das Wetter dämpft die Atmosphäre. Bei Open-Air-Konzerten im Sommer ist es nunmal so, dass die Helligkeit sich spät erst verabschiedet. Somit findet ein Großteil der Konzertperformance unter einem hellgrauen Himmel statt. Nicht unpassend für die teils melancholischen Poptracks mit Einflüssen aus den Blues, aber auch nicht ideal. Hier kann man den Musizierenden hoch anrechnen, dass sie bis zum Ende Energie und Spaß beim Publikum halten. Nach einer Zugabe verabschieden sich die Performer vom Publikum, welches nach anderthalb Stunden Liveperformance sich glücklich auf den Weg nachhause macht.
Ich mache mich auch zufrieden auf den Weg – denn Kovacs und ihre Band haben an diesem Abend gezeigt, dass sie neben ihrem musikalischen Können nie den Spaß an der Musik verloren haben.