Der Frühling weicht langsam dem Sommer – und mit den Sonnenstrahlen zusammen rückt auch die Club- und Tanzphase des Jahres immer näher. Unsere Eule Tim hat eine Veröffentlichung rausgekramt, die mit ihrer Energie und Vielfalt wie maßgeschneidert zum Farbenspiel des Spätfrühlings passt.
Schwebende Synthmelodien. Die volle Wärme eines Basses. Verspielte Akzentuierungen mit einem Xylophon. Es fühlt sich an, als würde man in einem verschwitzten Club tanzen, der jeden Besucher neben einen Gratis-Shot noch ein Instrument in die Hand drückt. Das ist „KAMM“ und ihr neues Album „Let The Light In“.
Die Band “KAMM” entstand 2016 als Kollaboration zwischen vier Solokünstlern mit tiefen Wurzeln in der Electroniclandschaft. Im gleichen Jahr erschien bereits die Debüt-EP “Kick Drunk Love” – ein kleiner Vorgeschmack auf die Genrevielfalt von “KAMM”. Eine Genrevielfalt, welche die Künstler mit ihren gemischten musikalischen Hintergründen mit jedem Release weiter ausbauten. Ist es House? Ist es Jazz? Ist es Indie?
Auf ihrem nunmehr dritten Album lässt sich diese Frage nur noch schwer beantworten, zu viel verschmilzt hier in 8 Tracks. Es ist ihr drittes und voraussichtlich letztes Album. Grund hierfür ist traurigerweise der frühzeitige Verlust eines der Bandmitglieder, Alland Byallo, in 2023. Die verbleibenden Mitglieder entschieden sich dazu, dass mit Byallo angefangene Projekt fertigzustellen.
“Let The Light In” ist intim, berührend, aber strahlt auch energetisch vor Freude an der Musik. Der Opener “Crystalline Dreams” beginnt mit dem Sinnieren über das Träumen, untermalt von Trompeten und den saftigen Wummen einer Bassgitarre. “No Hold” als zweiter Track ist ein facettenreicher Höhepunkt, hier wechseln sich gerappte Poesie mit Geflüster und himmlischen Klaviernoten ab. Auf dem Abschluss- und Titeltrack des Albums “Let The Light In” versammeln sich Freunde und Familie, um den Chorus mit ihren Stimmen zu bekräftigen.
“KAMM” haben mit ihrer wahrscheinlich letzten Veröffentlichung ein wahrlich würdiges Werk geschaffen. Eine schwer in Worten zu fassende Liebesbekundung an einen verlorenen Freund. Und: Unser Campusradio Jena Album der Woche.